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5 Tipps für den Notfall

Eine Rede halten

Eine Rede halten

Es kann jeden treffen. Beruflich oder privat. Dass man Sie anfragt, ob Sie nicht eine kurze Rede halten könnten. Nichts Großes, nur ein paar passende Sätze, beispielsweise zum Jubiläum des Chefs, bei der Einweihung der Geschäftsräume Ihres besten Kunden, zum runden Geburtstag Ihres Vaters oder als Trauzeuge.

Wer das nicht gewohnt ist, gerät schnell in Panik. Für einen Rhetorikkurs ist es zu spät. Und drei entsprechende Ratgeber zu lesen ebenso. Deshalb hier fünf Notfall-Tipps, die Ihre Aufregung dämpfen und Ihre Vorbereitung erleichter sollen:

1. Riskieren Sie, ehrlich zu sein

Probieren Sie erst gar nicht, allzu professionell aufzutreten. Jeder wird merken, dass Sie nicht jeden Tag Reden halten. Denn Ihre Mimik können Sie noch einigermaßen kontrollieren — aber nicht Ihre Stimme.

Seien Sie ehrlich sind, dann brauchen Sie sich nicht zu verstellen. Beginnen Sie damit, dass Sie aufgeregt sind, dass Sie Angst haben, stecken zu bleiben etc. Mindestens neunzig Prozent Ihrer Zuhörer würden sich genau fühlen. Und Sie gewinnen Sympathien.

2. Beginnen Sie mit etwas Unerwartetem

Beginnen Sie zum Beispiel nicht mit der Begrüßung, sondern mit einer Alltagsbegebenheit. Oder damit, wie Sie gestern Abend dasaßen und Ihnen nichts einfiel, was Sie heute sagen könnten.

Alle werden Sie erwartungsvoll anschauen. Fahren Sie dann fort, dass Ihnen Gott sei Dank doch etwas eingefallen ist. Und jetzt erst begrüßen Sie die Anwesenden. Ihre Rede kann kurz oder länger sein – aber sie darf die Leute auf keinen Fall langweilen. Und das erreichen Sie am besten damit, dass Sie Erwartungen enttäuschen.

3. Beziehen Sie Ihre Zuhörer von Anfang an mit ein

Damit können Sie schon vor dem Vortrag beginnen, das mindert Ihre Aufregung. Sprechen Sie ein paar Leute an und machen Sie Small Talk.

Beginnen Sie Ihren Vortrag mit einer Frage oder einer Abstimmung, auf die alle Ihre Zuhörer antworten können. Angenommen, Sie sprechen zum Geburtstag des Chefs – fragen Sie zu Beginn ab, wer das Geburtstagskind am längsten kennt. (»Wer kennt Herrn F. länger als drei Monate, länger als ein Jahr, fünf Jahre …?«) Das ist zum einen interessant und Sie wärmen sich und die Zuhörerschaft an.

Je nach Thema können Sie fragen, wer Kinder hat und wer nicht. Wer dieses Jahr in Urlaub fährt oder nicht. Zuhörer, die einbezogen werden, sind nicht so sehr auf Sie und das, was Sie sagen, fokussiert – und dadurch weniger kritisch. Die Atmosphäre wird persönlicher.

4. Bereiten Sie sich vor — und vergessen Sie es wieder

Ein paar Gedanken sollten Sie sich vorher schon machen. Und am besten auch ein paar Stichwortkarten. Aber arbeiten Sie bloß nicht Ihren Vortrag aus und lesen Sie dann womöglich noch ab. Dann könnten Sie gleich eine CD von sich abspielen. Sprechen Sie einfach drauflos und versuchen Sie erst gar nicht, perfekt zu sein. Bleiben Sie ehrlich und offen für Fehler. Dann kann nichts schiefgehen.

Wenn Sie zu sehr an Ihrem vorher ausgearbeitetem Manuskript kleben, wird Ihr Vortrag weniger lebendig. Lebendigkeit ist aber wichtig. Ihr Vortrag soll nicht klingen, wie eine Aufnahme vom Band, bei der alle Fehler herausgeschnitten sind.

Machen Sie sich lediglich Stichpunkte. Und reden Sie dann drauflos. Und wenn Sie mal den Faden verlieren, siehe Punkt 1.

5. Sorgen Sie für einen guten Schluss

Egal, was Sie vorher gesagt haben, der Schluss wird sich bei der Mehrzahl der Zuhörer am meisten einprägen. Überlegen Sie sich eine gute Geschichte, am besten eine sehr persönliche oder eine witzige. Wenn Ihr Publikum am Ende schmunzelt, haben Sie gewonnen.

Wir wünschen viel Erfolg für Ihre Rede!

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Kommentare (11)

  1. David
    Jan 29, 2021

    Für mich wäre das eine schlimme Vorstellung, aber wer sich in Sachen Rhetorik etwas auskennt, kann in solchen Situationen wirklich glänzen. Vielleicht muss ich da selber auch mal dran arbeiten.

  2. Stephan Pinkwart
    Apr 6, 2018

    Ein toller Beitrag, der kurz und knackig ist.

    Jeder ist nervös und ich habe noch niemanden gesehen, der perfekt ist. Aber Übung macht den Meister. Deshalb nicht verzagen und immer weiter probieren. Ich liebe es, jemanden etwas zu präsentieren und dadurch mein Selbstbewusstsein zu stärken und mein Lampenfieber abzuschütteln.

    Es ist jedesmal eine neue Herausforderung. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

    Zuhörer mit einzubeziehen ist auch eine gute Idee, aber es kann auch nach hinten losgehen, wenn man sie überfordert oder sie nicht wissen, was sie machen sollen. Also ich mache es gerne, aber ich muss immer aufpassen, das mein Publikum nicht überfordert wird.

    mit kommunikativen Grüßen

    Stephan Pinkwart von Rhetorik-lernen.net

  3. Feb 5, 2016

    Die ersten beiden Tipps finde ich besonders gut. Nervös ist jeder. Selbst wenn man schon lange redet und Erfahrung hat ist die Nervösität ein ständiger Wegbegleiter( jedenfalls ist es bei mir so). Anfang und Schluss müssen sitzen, eine zweite Chance gibt es in der Regel nicht.
    Dem vierten Punkt kann ich nur bedingt zustimmen. Natürlich soll man nicht an seinem Manuskript hängen oder es gar ablesen! Aber einfach drauf loszureden finde ich persönlich eher schwierig. Meiner Erfahrung nach geht das bei dén meisten nach hinten los.
    Aber ansonsten super Tipps für brenzlige Situationen.

    Liebe Grüße
    Johannes

  4. Okt 28, 2015

    Wird man unerwartet gebeten, eine Rede zu halten, so erschrecke man nicht, sondern fasse sich. Aber kurz!

    Heinz Erhardt

  5. Apr 20, 2011

    Danke für die tollen Tipps.
    Ich werde nächsten Monat einen Vortrag vor einigen 100 Leuten halten.
    Ich hoffe ich behalte die Ruhe. :-)

  6. Jan 19, 2011

    Nun ja die Angst vor der Rede nimmt dieser Artikel keinesfalls , aber eine gute Anleitung ist er allemal . Ich glaube aber schon das eine gute Vorbereitung auf das was man sagen will eine gute Strategie ist . Ich gehe die Rede meistens im Kopf vor – In Grobzügen –> Einleitung, Mittelteil , Schluss . Wenn man halbwegs ein Gerüst hat an dem man sich festhalten kann , dann ist man nicht nur besser vorbereitet, man bekommt auch mehr Selbstsicherheit !

  7. Jan 10, 2011

    Hey,

    also ich finde den Artikel sehr amüsant und er nimmt einen auf jeden Fall die Angst eine Rede halten zu müssen… Denn schließlich sind wir alle nur Menschen und machen Fehler.
    Ich muss aber trotzdem widersprechen. Ich denke, dass die wenigsten Menschen aus dem Blauen heraus eine gute und mitreisende Rede halten können wenn Sie diese Tipps befolgen. Nur ein guter Rhetoriker wird das schaffen, aber er kennt auch die Tricks.
    Ich gehe sogar soweit, dass in den besten Reden sogar die “Lacher” geplant sind, der Redner aber trotzdem authentisch wirkt. Oft sind diese Reden auch wie Geschichten aufgebaut, mit einer Einleitung einem Höhepunkt und einen abrundenden Schlussteil. Dies wird ja auch vom Autor angedeutet, dass die Rede eine Geschichte enthalten sollte.

    Viele Grüße,
    Christian

  8. Jan 10, 2011

    Sehr gut, diese Tipps könnten mir bestimmt sehr helfen. Danke schön, toller Bericht!

  9. Jesko
    Jan 10, 2011

    Das Facebook Gefaellt mir Button Plugin waere eine tolle Erweiterung. Oder habe ich es uebersehen?

  10. Jan 9, 2011

    Hallo Andrea,
    gute Ergänzung Ihre Tipps. Über den Körper kann man tatsächlich einiges regulieren. Wenn man die Ruhe findet und dran denkt.

  11. Das ist alles gut und schön, aber wenn die Nervosität zuschlägt, dann nützt die ganze Vorbereitung wenig, da man sich in dieser Situation auf gar nichts konzentrieren kann. Das berühmte Brett vor dem Kopf. Da gibt es dann doch sehr einfache Möglichkeiten und Übungen , die man vorher und sogar in der Situation machen kann ohne dass es jemand merkt. Die Erdung z. B., achten Sie darauf, dass Sie sich vor dem Auftritt erden und während der Rede mit beiden Beinen im Gleichgewicht stehen. Aufkommenden negativen Gedanken und Ängsten kann man mit dem Pferdeflattern bbbbbbbbbbbb begegnen und man entspannt sich etc……(das geht natürlich nur vorher).
    Der Körper ist in dieser Situation ein zuverlässiger Partner und der beste Helfer in einer Notfallsituation.

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