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Weltmeister Sebastian Vettel im Mode-Interview
Sebastian Vettel ist ein Phänomen. Nicht nur, dass er mit grade mal 25 Jahren schon dreifacher Formel 1 Weltmeister ist und einen Rekord nach dem anderen bricht, ist er trotz des Rummels um seine Person durch und durch bodenständig geblieben. Dieses ist umso höher einzuschätzen, da der Formel 1 Zirkus eine Parallelwelt voller Glamour, Geld und Eitelkeiten ist. Der Gentleman-Blog begab sich mit Vettel im Rahmen eines Events des Red Bull Sponsors Geox auf eine Spritztour über eine ADAC-Teststrecke und sprach mit ihm über sein Verhältnis zur Mode, Fashion Victims in der Formel 1 und seine bevorzugte Art zu entspannen.
Herr Vettel, lassen Sie uns kurz über Mode sprechen.
Sebastian Vettel: Oha! Aus Mode mache ich mir nicht wirklich viel. Mir fällt zwar schon auf, wenn jemand etwas Passendes kombiniert, beispielsweise Schuhe und Oberteil die gleiche Farbe haben. Damit hört meine Modekompetenz aber auch auf.
Achten Sie darauf, wie Ihnen das Rennoutfit steht?
Sebastian Vettel: Nicht wirklich, denn das Rennoutfit ist unsere Arbeitskleidung, da geht es in erster Linie um Funktionalität. Beispielsweise sind schon unsere Rennschuhe von Geox zwar auch schick, jedoch nicht dafür ausgelegt, um damit zu laufen, sondern um damit Autorennen zu fahren: Das heißt, ständig Gas zu geben und pro Rennen hunderte Mal hart auf die Bremse zu treten. Wenn das Schuhwerk diesen Anforderungen nicht angepasst ist, bekommt man irgendwann Krämpfe in den Beinen.
Wer unter den Formel 1 Fahrern ist das größte „Fashion Victim“?
Sebastian Vettel: Am Rennwochenende haben wir alle unsere Teamkleidung an, da kann man sich also nicht sonderlich hervortun. Abseits der Strecke gibt es einige Fahrer, die sich in Modedingen stark hervortun, ich gehöre aber nicht dazu.
Wir kennen Sie ja auch fast ausschließlich in Racing-Klamotten. Was tragen Sie denn privat?
Sebastian Vettel: In meiner Freizeit trage ich am liebsten Jeans und T-Shirt. Da ich in der Öffentlichkeit stehe, achte ich schon etwas darauf, was ich anziehe, bevor ich das Haus verlasse – alles in allem bevorzuge ich aber ganz klar den Casual-Look.
Und wie wohl fühlen Sie sich auf einer Gala mit Anzug und Krawatte?
Sebastian Vettel: Ehrlich gesagt fühle ich mich darin gar nicht wohl. Das ist auch ein Grund, warum ich so selten auf Galas gehe (lacht).
Als Spitzensportler steht man permanent unter öffentlicher Beobachtung, dazu herrscht ein immenser Leistungsdruck. Wie entspannen Sie sich von dem ganzen Trubel?
Sebastian Vettel: Man mag ja immer das, wovon man wenig hat. Als Rennfahrer bin sehr viel unterwegs, in meiner wenigen Freizeit genieße ich es daher, so wie viele andere auch, einfach in gemütlichen Klamotten zu Hause auf der Couch zu sitzen. Ich mag es auch mir an meinen freien Tagen das Frühstück selbst zuzubereiten, anstatt morgens in einem Hotel runter ans Buffet zu gehen. Auch das ist für mich Entspannung.
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Danke für das tolle Interview! Spannendes Thema: Sportler & Mode. Bin gespannt, ob noch mehr davon zu lesen sein wird. Die Bandbreite zwischen David Beckham und Sebastian Vettel gibt bestimmt noch gutes Futter.
Ein schönes Interview. Vielen Dank!