Mehr als ein Zeitmesser
Luxusuhren und ihr Image
Uhren bieten Männern eine der wenigen Möglichkeiten, stilvoll Schmuck zu tragen. Wie Kleidung und andere Accessoires kann auch eine Armbanduhr etwas über die Persönlichkeit verraten. Doch gleich, ob zum Anzug oder am Strand, eine Uhr sollte zum Träger passen und seinen Stil ergänzen. Doch bei der Wahl der Uhr ist Vorsicht geboten, denn jede Uhrenmarke steht für einen bestimmten Stil, wer hier danebengreift, läuft Gefahr sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Wir stellen einige Uhrenmarken und ihr Image vor und zeigen, welche Persönlichkeiten sie kleiden.
Wir bewegen uns hier im Gebiet der Luxusuhrenmarken, und im Gegensatz zu einer einfachen Armbanduhr handelt es sich bei diesen Chronografen um hochwertige Zeitmesser, die zusätzliche Funktionen wie eine Stoppuhr haben und mit edlen Hilfsziffernblättern ausgestattet sind. Der entscheidende Punkt bei der Qualität der Uhren ist die Mechanik, sprich Räderwerk, Antriebswerk, Gangregler, Hemmung und Schlagwerk. Anders als Uhren mit einem Quarzwerk kommen diese technischen Meisterwerke ohne Batterien aus. In Luxusuhren stecken hunderte oder gar tausenden Stunden Handarbeit. Es gibt klassische wie sportliche Modelle, Fliegeruhren und Taucheruhren. Die klassischen sind eher elegant, flach und schlicht, sportliche Modelle hingegen größer, aufwendiger und auffälliger.
Welcher Prominente trägt welche Uhrenmarke?
Sportliche Uhren müssen natürlich robust sein. Zu ihnen zählen Marken wie TAG Heuer und Ebel, die entsprechend Sponsoren großer Sportveranstaltungen wie Formel 1 und Tennis Grand-Slam-Turnieren sind. Auch US-Präsident Barack Obama trägt TAG Heuer. Das sportliche Image wird noch durch Werbeverträge mit Golfstar Tiger Woods und Hollywood-Größen wie Leonardo DiCaprio untermauert.
Eine ähnliche Werbestrategie verfolgt die italienische Luxusmarke Panerai, die seit 1938 und den Folgejahren extrem belastbare Taucheruhren für die italienische Kampfschwimmertruppe herstellte. Gemäß dieser Tradition hat Panerai Schauspieler in Actionstreifen wie Sylvester Stallone in „Daylight“ oder Jasen Statham in „Transporter“ mit einem ihrer Chronographen ausgestattet. Damit wird schnell ersichtlich, welches Image diese Marke transportieren soll. Für den CEO eines Konzerns oder zum Nadelstreifenanzug kommen entsprechend andere Modelle in Betracht. Eine deutlich elegantere Taucheruhr ist die Rolex Submariner oder die Rolex Sea-Dweller. Diese wirken am Strand sportlich und zum Anzug klassisch. Die Marke Omega wiederum wirbt mit „James Bond“ und George Clooney und zeigt so ebenfalls, dass deren Uhren sowohl ein sportliches als auch elegantes Image transportieren.
Auch Fliegeruhren sind mit Attributen wie „männlich“ und „sportlich“ besetzt. Unter anderem speisen die Marken Sinn, IWC und Breitling ihr Image mit Fliegeruhren-Modellen. Wie der Name bereits nahe legt, wurden die relativ großen und damit auffälligen Fliegeruhren ursprünglich für Flugzeugpiloten konzipiert. Ihnen ist gemein, dass sie robust und leicht ablesbar sind. Zwar gibt es keine allgemeingültige Definition für eine Fliegeruhr, doch oft verfügen sie über bestimmte Eigenschaften und Funktionen. Viele haben einen Weicheisenkern gegen Magnetisierung, und meist gibt es die Möglichkeit mit der Uhr eine Positionsbestimmung durchzuführen.
Klaus Kleinfelds Rolex-Retusche-Skandal
Chronographen der Marke Breitling trägt auch Ferdinand Piech, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG. Sein VW-Kollege, Vorstandvorsitzender Martin Winterkorn hingegen bevorzugt Uhren der Marke A. Lange & Söhne, die im fünfstelligen Preissegment zu finden sind. Anders Telekom-Chef Rene Obermann. Dieser stammt aus bescheidenen Verhältnissen, und man sagt ihm nach, trotz seines Aufstiegs auf dem Boden geblieben. Das zeigt sich auch in der Wahl seiner Armbanduhr. Er trägt eine vergleichsweise schlichte und günstige Meistersinger Nº 01. Er braucht keine Rolex als Statussymbol – im Gegensatz zu vielen anderen Prominenten aus Wirtschaft und Gesellschaft. Auch wenn es deutlich teurere Uhren gibt, gilt eine Rolex als eine der bekanntesten Statussymbole überhaupt und ist selbst Uhren-Laien ein Begriff. Doch dass solch eine teure Uhr nicht immer ankommt, hat sich 2005 auch die PR-Abteilung von Siemens gedacht und auf einem offiziellen Pressefoto zur Amtseinführung des ehemaligen Siemens-Chefs Klaus Kleinfeld dessen teure Rolex am Handgelenk kurzerhand wegretuschiert. Siemens war offensichtlich der Meinung, dass Rolex, Rekordgewinn und die gleichzeitige Ankündigung eines Stellenabbaus keine gute Kombination darstellen.
Luxusuhren als Wertanlage
Ein fünf- oder gar sechsstelliger Betrag ist für eine Luxusuhr keine Seltenheit, auch wenn viele Uhrenhersteller infolge der Krise teilweise zudem günstigere und äußerlich schlichtere Modelle herstellen, wie die Uhrenmesse Baselworld 2010 laut Chronos-Chefredakteur Rüdiger Bucher gezeigt hat. Doch derlei hochwertige Uhren gelten auch als Wertanlage. In diesen Zeiten, in denen der Euro unter Druck gerät und einige Wirtschaftsexperten eine Inflation ankündigen, stellen luxuriöse Armbanduhren für Reiche eine Möglichkeit für die Erweiterung des Portfolios dar.
Wer sich demnächst wieder einmal in einem der Krisenherde der Welt bewegt, dem sei an dieser Stelle noch die Ende des Jahres erscheinende kugelsichere Uhr von Devon Works empfohlen. Ihr Saft hält zwar nur zwei Wochen, aber dafür dank der Polycarbonat-Kristalle widersteht sie selbst dem dicksten terroristischen Geschoss. Die Chance, dass er ihre Uhr trifft, ist dabei gar nicht so gering, da jener Chronograf sich nicht gerade dezent an den Arm schmiegt – doch für schlappe 15.000 Dollar will sein Träger ja schließlich auch was herzeigen können.
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Taucheruhren von Rolex, also Submariner und Sea-Dweller haben seit 2010 KEINE Alu-Lünette mehr, sondern eine hochstabile Keramiklünette mit Platininlays!!!!
Meine Meinung: Edle Uhren tragen, aber man muss sie seinen Mitmenschen ja nicht unter die Nase reiben. Mein Favorit: Diese Armbanduhr von Seiko
Nein, eine Taucheruhr zum Anzug geht gar nicht, erst recht nicht wenn Rolex draufsteht, dann ist es nämlich eine robuste Gebrauchsuhr mit recht billigem Aussehen, erkennbar etwa an der billigen austauschbaren Alu-Lünette der klassischen Rolex Taucheruhren. Taucheruhren darf man zum Anzug höchstens als Geheimagent tragen, aber dann trägt man ja Omega. Taucheruhren zum Anzug sehen immer lächerlich aus, und man fragt sich, ob der Träger sich keine angemessene Uhr leisten konnte.
Auf Rolex sollte man ohnehin verzichten, den Uhren fehlt schlicht die Eleganz. Dafür wurden sie ja auch nicht entwickelt, sondern als robuste einigermaßen preiswerte Gebrauchsuhren. Erstaulich, daß unter hunderten hervorragender schweizer Uhrenmarken ausgerechnet Rolex zum Statussymbol wurde, die zum Anzug aber auch nichts verloren haben.
Zum Anzug passt immer noch am besten eine schlichte Dreizeiger „Swiss Made“ in 750iger Goldgehäuse, Marke egal. Wer besondere Eleganz zeigen will, darf Vacheron Constantin, Piaget oder JLC nehmen, es gibt aber noch viele andere.
Eine Armbanduhr ist in meinen Augen im Wesentlichen ein Gebrauchsgegenstand. Kann auch mal weggerissen werden, wenn man mal irgendwo hängen bleibt. –> sollte nicht allzu teuer sein.