Von der ersten Sehhilfe bis zum modischen Accessoires
Die Geschichte der Brille
Die Brille ist heutzutage eine absolute Selbstverständlichkeit und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer eine Brille braucht, geht wahlweise zum Optiker oder Augenarzt und lässt die Stärke bestimmen. Anschließend geht‘s zum Brillenhändler und man sucht sich aus hundert verschiedenen Modellen seinen Favoriten aus.
Der hohe Brillen-Standard von heute ist im Laufe der Zeit entstanden. Die Entwicklung der Brille, vom polierten Glasstück zum funktionalen Instrument bis hin zum modischen Accessoire, wurde nicht nur durch technische Verbesserungen beeinflusst. Vor allem die sich rapide veränderten Sehgewohnheiten erforderten ein immer präziseres Sehen.
Ein Leben ohne Brille für viele nicht vorstellbar
Wer könnte sich heute noch ein Leben ohne Brille vorstellen? Arbeiten, Autofahren, Einkaufen. Für viele ohne Brille nicht vorstellbar! Auch Lesen, Fernsehen, oder Kino-Besuche wären ohne eine Brille für sehr viele Menschen unmöglich, und niemand kann und will auf das präzise, scharfe Sehen mehr verzichten!
Doch wo fing die Geschichte der Brille an? Wann haben die Menschen versucht, Sehhilfen zu konstruieren? In der Antike beschäftigte man sich zwar bereits mit der vergrößernden Wirkung von Wasser. Allerdings gehen Historiker gehen davon aus, dass die Wurzeln der heutigen Brille vor allem im Altertum liegen.
Die Brille hat ihren Ursprung im Altertum
Ein bedeutender Schritt für die Brille waren grundlegende Erkenntnisse über Lichtbrechung und Lichtreflexion. Dazu trugen besonders die arabischen Wissenschaftler bei, die richtungsweisende Erkenntnisse in den Naturwissenschaften erbrachten. Herausragend war hierbei der arabische Mathematiker Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham, der die vergrößernde Wirkung der halbkugelförmigen Linsen erforschte und Schriften darüber verfasste.
Im 13. Jahrhundert übersetzten italienische Mönche die arabischen Schriften und waren dabei besonders auf eine Lesehilfe angewiesen, da ihre Arbeiten von der Lektüre abhängig waren. So fertigten sie konvexe Lesesteine an, den Vorläufer der Brille, und ermöglichten erstmals die Vergrößerung der Buchstaben. Die lupenähnliche Sehhilfe wurde mühsam von einem Wort zum nächsten geschoben. Durch die weiten Netzwerke der katholischen Kirche, wurden die Lesesteine schnell über das Land hinaus verbreitet.
Schnelle Ausbreitung der ersten „Lesesteine“
Für das Einschleifen der Linsen verwendet man zu dieser Zeit das Silicat-Mineral Beryll – hieraus leitete sich später der heutige Begriff „Brille“ ab. Weitere Materialien für die Lesesteine waren Quarz und Glas.
Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts korrigierte und überarbeitete man die Sehhilfen: halbkugelförmige Linsen wurden weiter abgeschliffen und poliert. Schließlich wurden die Linsen immer näher an das Auge heran gerückt. Man stellte zudem fest, dass zwei Linsen eine bessere Sichtqualität ermöglichen als eine einzelne, da sie das scharfe Sehfeld vergrößerte. Um die beiden Gläser zusammen zu bringen, wurden hölzerne oder metallene Fassungen angebracht.
Stielbrille Vorläufer der modernen Ohrenbrille
Ein Modell der Brille, die unserer heutigen immer ähnlicher wurde, war die Stielbrille. Sie hatte einen Stab an der Fassung, um die Linsen vor die Augen zu halten. Das Monokel und der Zwicker brachten ein neues Bewusstsein für die Brille, denn bis zum 18. Jahrhundert erfreuten sie sich größter Beliebtheit. Ein Mann mit Monokel galt sogar als wohlhabend, gebildet und kultiviert.
Die Brille, wie wir sie heutzutage kennen, ist die Ohrenbrille. Im 18. Jahrhundert entstand die Idee, Bügel an den Linsen zu befestigen. Durch diese Anfertigung wurden dem Brillenträger Mobilität und konstantes Tragen ermöglicht, da die Sehhilfe nicht mehr ständig vor die Augen gehalten werden musste. Die Linsenqualität wurde schließlich von Carl Zeiss und Otto Schott revolutioniert.
Mit Brille gut sehen und gut aussehen
Nasenauflagen, Kunststoffgläser und Kunststofffassungen haben den Komfort der Brille stetig verbessert. Inzwischen geht es bei der Brille nicht mehr allein um das gute Sehen, sondern auch um das gute Aussehen. Die Brille ist zu einem angesehenen modischen Accessoire geworden. Deshalb revolutionieren Designer das alte Modell der Ohrenbrille immer wieder neu und präsentieren halbjährlich zu jeder Saison ihre neuesten Brillenkollektionen.
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Auch ich betrachte die Brille längst nicht mehr nur als Mittel zum Sehen, sondern auch als ein stilvolles Accessoire, welches viele Outfits ergänzt. Zwar bin ich kurzsichtig, doch vermutlich würde ich auch wenn ich scharf sehen könnte zumindest an einigen Tagen die Brille als Accessoire verwenden. Anders als viele andere Jugendliche zeigte ich von Beginn an Bereitschaft, die Brille anzunehmen.
Sehr schön zusammengefasster Artikel! Die Stielbrille als Vorreiter der Lesebrille – wer hätte das gedacht? Es ist wirklich schwer bei dem Überangebot an Brillen die passende zu finden. Ich persönlich achte besonders auf positives Kundenfeedback. Wenn sie einem danach sortiert optisch gefällt, hat mein seine perfekte Lesebrille gefunden. Danke für die interessanten Worte!