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Gentlemen’s Agreement – moralische Verpflichtung

Gentlemen’s Agreement – moralische Verpflichtung

Eine Gentlemen´s Agreement ist eine Vereinbarung, die auf gegenseitigem Vertrauen beruht, ohne die Ergebnisse bereits schriftlich und vertraglich fixiert zu haben.

Schon im Römischen Recht gab es den Grundsatz „pacta sunt servanda“ (wörtlich: „Verträge sind einzuhalten) der besagt, dass auch mündliche Verträge zu erfüllen sind. In der deutschen Rechtssprechung versteht man unter einem Gentlemen’s Agreement jedoch eine Vereinbarung, die nicht juristisch durchgesetzt werden kann. Die Erfüllung der Vereinbarung hängt daher im Besonderen von der Vertrauenswürdigkeit der Vertragspartner ab.

Keine juristische Bindung aber gesellschaftlicher Druck

Die Nichterfüllung hat also keine juristischen Konsequenzen und kann lediglich mit sozialen Sanktionen geahndet werden. Aus einem Gentlemen´s Agreement entsteht also vielmehr eine moralische Verpflichtung, da man sein Wort gegeben hat.

Ein bekanntes Beispiel für ein Gentlemen’s Agreement ist auch heute noch der internationale Diamantenhandel. Der Handel mit Edelsteinen im Wert von mehreren Millionen US-Dollar wird oft per Handschlag verabredet. Sobald ein Vertragspartner seinen Pflichten nicht nachkommt, wird er innerhalb dieser elitären Gruppe geächtet und ausgeschlossen. Da der Diamantenmarkt und die Anzahl der Teilnehmer überschaubar und darüber hinaus in weiten Teilen auch sozial eng miteinander verbunden sind, bedeutet dies für den Betreffenden nicht selten das geschäftliche und auch gesellschaftliche Aus.

Langfristige Partnerschaften wertvoller als ein kurzfristiger Vorteil

Wenn also jemand man auf ein Gentlemen´s Agreement beschließt, sollte (gentle-)man die Verainbarung auch unbedingt einhalten. Längerfristige, auf Vertrauen und Fairness basierende Partnerschaften sind in aller Regel ergiebiger als der kurzfristige Profit. Ein unlauteres Geschäftsgebaren spricht sich überdies oft schnell herum und erschwert das Eingehen neuer Allianzen. Und abgesehen davon, ist es einfach ein gutes Gefühl, wenn man sich darauf verlassen kann, dass ein Wort noch gilt und eingehalten wird- auch ohne schriftlichen Vertrag. Es macht die Welt lebenswerter.

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Kommentare (3)

  1. Maik
    Apr 1, 2010

    Der Wikipediaartikel besagt gerade, dass pacta sunt servanda eben gerade n i c h t aus dem roemischen Recht kommt. Eine Vereinbarung dort (pactum) war eben kein verbindlicher contractus.

  2. Karlson
    Jan 8, 2010

    ist was dran. doch ich denke es geht bei einem gentlemans´agreement eher darum, dass es erst gar nicht zu einer juristischen auseinadersetzung kommt, sondern sich beide vertragsparteien gütlich einigen und absprachen einhalten. und das kommt hier zum ausdruck.

  3. Jan 6, 2010

    Schade, dass der Artikel sich selbst widerspricht. Auch der Diamantenhandel per Handelschlag ist ein juristischer Vertrag – eben ein mündlicher, weil man sich mutmaßlich zuvor über Ware und Preis mündlich geeinigt hat. Ein solcher ist auch aus rein juristischen Gesichtspunkten einzuhalten und auch einklagbar.

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