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Qualität oder Etiketten-Schwindel

Woran erkenne ich einen guten Wein?

Woran erkenne ich einen guten Wein?

Jeder kennt die Geschichte vom Kollegen, dem Weinexperten, der ein Weinetikett nur kurz angucken muss, um Geschmack und Güte treffend zu beurteilen. Für viele ist damit der Wunsch verbunden, ebenfalls ein paar Tricks und Kniffe zu beherrschen, die einen ziel- und stilsicher zum „richtigen“ Wein im Regal führen. Doch derlei Tricks gibt es nicht.

Andere Länder, andere Etiketten

Wer sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, kann aus dem Mix aus Weinregion, Rebsorte, Jahrgang und Preis sicherlich in etwa auf den Geschmack schließen. Aber ein „Trick“ im Wortsinne ist das nicht. Stattdessen ist es das Ergebnis von hartem Probieren und viel Neugier – also nichts, was einem über Nacht zufliegt.

Zudem enthalten Wein-Etiketten zwar viele festgelegte Informationen. Allerdings sind diese Festlegungen von Land zu Land und von Weinregion zu Weinregion völlig unterschiedlich. Zum Beispiel ist der Begriff „Riserva“ in Italien und Spanien ein gesetzliches Gütesiegel, während die Verwendung in anderen Ländern dem Gutdünken der Winzer obliegt. Hat man mühsam die deutschen Qualitätsstufen ‚Kabinett‘, ‚Spätlese‘ etc. begriffen, muss man feststellen, dass es diese andernorts gar nicht gibt. Und so weiter und so fort. Selbst für Weinkenner bedeutet das ein ziemliches Wirrwarr.

Drei Strategien für heikle Wein-Terrain

Wie also kann man sich halbwegs stilsicher auf diesem zwar genussreichen, aber bisweilen auch heiklen Terrain des Weines bewegen? Drei Strategien bieten sich an.

Dem Weinhändler vertrauen

Eine bewährte Strategie ist der Gang zu einem seriösen Weinhändler. Dieser berät seine Kunden und bietet bisweilen auch kleine Kostproben an. So ist zumindest sichergestellt, dass der erworbene Wein auch schmeckt. Zudem hat ein Weinhändler oft auch noch eine kleine Geschichte zum Präsentieren parat. Beim Ausschenken sollte man die Anekdote jedoch nicht mit einem „Mein Weinhändler hat gesagt…“ zum Besten geben, sondern eher weltmännischer daherkommen, zum Beispiel in dem man den Weinhändler in seinen Erzählungen weglässt und mit „Über diesen Wein sagt man…“ beginnt.

Klotzen statt Kleckern

Mit teurem Bordeaux oder Burgunder aus Frankreich, Brunello oder Barolo aus Italien, bzw. Ribera del Duero aus Spanien kann man in Sachen Image wenig falsch machen. Doch Vorsicht: Schmecken tun diese Weine nur bedingt, da man sie meist einige Jahre lagern muss, bevor sie wirklich Freude bereiten. Zudem ist es kostspielig, denn für weniger als 20 Euro sind diese Weine nicht zu haben.

Bescheiden beginnen

Die dritte Strategie lautet: Fangen Sie bescheiden an! Dazu bieten sich beispielsweise Weine aus einer bestimmten Region oder einer bestimmten Rebsorte an. Die Faustregel lautet hierbei: Probieren und daraus lernen, was den persönlichen Geschmack trifft und was nicht. Wer sie sich in einem Bereich auskennen, kann seine Begeisterung dann auch anderen mitteilen.

Stil ist…zu wissen, was gut ist! Selbst wenn auf dem Etikett nicht Bordeaux Cru Classé, sondern Riesling Rheinhessen steht, kann das wider alle Etikette immens viel Stil haben.

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Ein Kommentar

  1. Tomas Andersson
    Okt 17, 2010

    Daumen hoch alle die ich habe

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