Der Dübel des Erfolges: mehr Zufriedenheit – mehr Ergebnis
Wer beruflich wie privat stets und ständig „Ja und Amen“ sagt, wird auf lange Sicht an der eigenen Passivität verzweifeln. Erfolgscoach Patrizia Becker setzt sich im Gentleman-Blog mit dem Wandel innerhalb der Fehlerkultur auseinander und zeigt, wie man die persönliche Schieflage am besten wieder ins Lot bringt.
„Befestigungs-Element“ nennt sich im Fachjargon das, was den Schrank mit den teuren Gläsern an seinem Platz hält. An der Wand, meist auf Augenhöhe und chic beleuchtet, beherbergt er den Schatz des Hauses: die kostbaren Gläser für Wein, Whisky oder Edelbrand. Alles, was vorne in der Vitrine zu sehen ist, wird hinten gehalten von dem Verstärker der Verbindung: dem Dübel. Er fixiert die Schraube zuverlässig und passgenau.
Konflikte haben einen Hintergrund
Na gut, der Vergleich mit dem Schrank ist ein bisschen scherenschnittartig. Vielleicht haben Sie innerlich schon die Augen gerollt und gedacht: „Wenn es so einfach wäre…“ Richtig, Menschen sind komplizierter. Das stimmt. Dennoch bleibt eine wesentliche Stellschraube: Die Unzufriedenheit vieler rührt oft daher, dass Menschen an unterschiedlichen Lösungen arbeiten. Häufig befinden sich diese gut verborgen im persönlichen Wertekanon.
Begegnungsqualität: Der unsichtbare Äquator
Der Wertekanon ist sozial wirkmächtig. Er kreiert ein unsichtbares Protokoll im Kopf. Er verändert unmerklich den Zeitplan. Er schafft Prioritäten und setzt Akzente. Dies wird besonders bei dem Thema „Fehlerkultur“ deutlich.
Perfektion contra „2getherness“
Im Industriezeitalter gab es hauptsächlich zwei ungeschriebene Gesetze im Umgang mit Problemen: 1. Bring mir keine Probleme sondern Lösungen. 2. Mach mich stolz und froh. Der Referenzpunkt war hier immer: der Vorgesetzte. Heute gilt der Fehler eher als Quell zukünftiger Freude – frei nach dem Motto: „Haben gerade herausgefunden, wie’s nicht geht. Großartige Zeit zusammen gehabt. Potentielle Stars auf der nächsten Fuck-Up-Night.“ Der neue Referenzpunkt: der Akteur, aber irgendwie auch das Team und so. Doch welche Anforderungen stellt dieses Verständnis an die Gestalter einer Begegnung?
Mit der Wasserwaage an die Verbindung: Geht’s noch?
Wie lautete der alte Treppenwitz? Die Eskalation mit dem Häuptling geht über drei Stufen: Ruhestörung, Majestätsbeleidigung, Gotteslästerung. Wenn Sie jetzt genau wissen, was gemeint ist, dann sollten Sie drei Dinge ins Visier nehmen:
- Diagonale Kommunikation.
Auf jedem Schiff was dampft und segelt gibt’s einen, der die Sache regelt. Die gefühlte Beimessung des menschlichen Wertes durch die Hierarchie ist Gift. Genau wie die Opferhaltung, die ist das Pendant. - Das Ergebnis steht schon fest. Der Rest ist Protokoll.
Wer zwischen „Ja, jawoll“ und „Jawoll, sehr gerne“ wählen darf, führt bald ein kostspieliges Doppel-Leben oder verlässt das Theater. Samt einiger Zuschauer. Je lauter jetzt Ihre Zustimmung ist, desto mehr Mut sollten Sie beim Nachdenken haben… - Stillstand. Egal ob ihr Text „Es klappt doch“ oder „Läuft“ heißt: Selbstzufriedenheit ist ein schleichendes Gift. Und dummerweise bei denen, die’s betrifft schwer nachweisbar.
Mitunter sind es die unsichtbaren Befestigungselemente, die uns den Hochglanz garantieren. Es sind die Dinge, die wir in der „Hitze des Gefechts“ aus den Augen verlieren. Mein Tipp: Wenn etwas in Schieflage geraten ist, einfach mal die Verbindungen überprüfen. Und das am besten bevor’s scheppert.
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Über die Autorin
Patrizia Becker von Erfolg mit Stil berät Unternehmen und Entscheider mit psychologischem Fingerspitzengefühl in Sachen Auftritt und Kundengewinnung. Ihre Passion: Die Optimierung erfolgskritischer Abläufe und strategischer Hotspots. Im Gentleman-Blog schreibt sie über Motivation, Selbstverwirklichung und Krisenmanagement.
Es gibt einen universellen Spruch, der die Wahrheit enthält: Leidenschaft ist das beste Werkzeug. Nur wer leiden schafft, wenn er nicht an seiner Leidenschaft schafft, wird erfolgreich.
Sehr geehrter Herr Gilljon,
für Ihr Feedback mit den Hinweisen auf die zwei Säulen eines ansprechenden Textes bedanke ich mich aufrichtig.
Auch freut mich sehr, dass meine Artikel für Sie ansonsten eine Bereicherung darstellen.
Ja, das Lesen sollte Spaß machen!
Herzlichen Dank Udo,
für Ihren Dank und Ihr Kompliment. ;-)
Übrigens haben wir jetzt auch eine Möglichkeit gefunden, Ihre Kommentare sofort zu sehen – und Ihnen umgehend zu antworten.
Sehr geehrter Herr Underman,
zunächst einmal danke ich Ihnen für Ihr Feedback.
Die Tatsache, dass Sie meine Artikel mit einer hohen Erwartungshaltung lesen ehrt mich.
In der Tat ist es mein Anspruch, Ihnen als Leser eine frische Inspiration zu bieten. Dazu wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. Schade, dass der Schuss komplett „nach hinten losging“.
Wird mir das ja mit den nächsten Artikeln wieder gelingen? Ich arbeite daran.
Patrizia Becker
Ich muss F. Underman zustimmen. Nur mit einer vorausgehenden Idee, worauf die Autorin hinauswill, im Zweifelsfall also nach mehrfachem Lesen, will sich dieser Artikel dem unkundigen Leser erschließen. Metaphern können ein nützliches Stilmittel sein, sollten allerdings den gemeinten Vorgang veranschaulichen und nicht die Kohärenz gefährden.
Da sind wir Besseres von Frau Becker gewohnt!
Also ich finde den Artikel ziemlich gut geschrieben, danke :)
Sehr geehrte Frau Becker,
Leider lassen sie bei ihren Beobachtungen den wichtigsten Faktor ausser Acht: Die Lesbarkeit. Ihr vor Methaphern strotzender Artikel ist nicht nur schwer nachvollziehen, sondern lässt auch nach näherem Hinsehen jeglichen Informationsgehalt vermissen. Schade, denn, das wissen wir alle: Sie können das besser!
MfG Frank Underman