Star aus RTL2-Doku "Traumfrau gesucht"
Gentleman „Walther aus Berlin“ im Interview
Gentleman und RTL2? Das passt nicht zusammen. Sollte man zumindest meinen. Aber dass dies ein Irrtum ist, beweist Walther Hoffmann, Hauptdarsteller aus der Doku-Soap „Traumfrau gesucht“ im Interview mit dem Gentleman-Blog.
Es ist ein wenig wie mit der „Bild“-Zeitung: Niemand liest sie dem Vernehmen nach, dennoch verkaufen sich Hunderttausende. Auch die Doku-Soap „Traumfrau gesucht“, mit der RTL2 derzeit wieder an Montagen zwischen 20.15 Uhr und 22.15 Uhr die Primetime schmückt, schaut natürlich niemand. Niemand außer mir.
Woher dann – außer mir – so viele Menschen „Walther aus Berlin“ kennen, bleibt ein Geheimnis. Der 55-jährige Reisekaufmann ist der polyglotte Antiheld zum eindimensionalen „Bachelor“, sympathisch skurril in der Wahl seiner Methoden, um die mögliche Traumfrau zu becircen. Mal als Kapitän zur See, mal als Pilot gewandet, immer mit einem kultigen Präsent für die Herzdame ausgerüstet, bewegt sich Walther Hoffmann von Date zu Date, von Land zu Land. Egal, wie viel von seiner Darbietung gescripted sein mag: Authentischer kann ein in Sachen Liebe reisender Gentleman nicht sein. Dass Walther auch als Sänger und Entertainer tätig ist, sei nur am Rande erwähnt. Grund genug, mit ihm über Stil, Eleganz und das Wesen des Gentleman zu sprechen. Über das Suchen nach der Traumfrau sprechen wir nicht. Schließlich kennt die Sendung niemand.
Herr Hoffmann, Sie repräsentieren bei „Traumfrau gesucht“ den Stereotypus des milde gereiften Gentleman, ohne die platten Attitüden von Sugardaddys oder des verbissen-jugendlichen Grauwolfs dabei zu bemühen, wie es manche Mitstreiter im Format tun. Was macht für Sie den Gentleman 2015 aus?
Ich glaube, da steht an erster Stelle mal gutes Benehmen. Man(n) sollte wissen wie man sich in gewissen Situationen richtig verhält, und sollte nicht wie ein Fragezeichen herumstehen!
An zweiter Stelle steht natürlich gute Kleidung. Man kann elegant oder sportlich angezogen sein, aber doch bitte nicht in diesem entsetzlichen “G´schlampert-Look“, in dem viele heute herumlaufen. Das gilt übrigens auch für Frauen.
Die Leute haben überhaupt keinen eigenen Stil mehr und machen alles nach: Hemd über der Hose, Löcher in der hässlichen Stone-Washed-Jeans – wenn es morgen Mode wäre, nackt zu laufen, würden sie nackt laufen, nur um “In“ zu sein. Für mich sind diese Leute leider reine „Abziehbilder“.
In Amerika kommen Sie in gute Restaurants ohne Krawatte und Sacco überhaupt nicht rein. Und dann steht am Eingang ein Schild darauf steht: “No Jeans – what Designer however!“
Ist der „Gentleman“ im 21. Jahrhundert eher ein rezenter Dinosaurier, oder der zeitlose Triumph klassischer Ideen, die vielleicht als die Ritterlichkeit unseres Zeitalters verstanden werden können?
Schauen Sie, für die Männer in der heutigen Zeit ist doch die Stilfrage gänzlich unter gegangen. Früher war es Sitte, wenn eine Frau an einen Tisch kann, sind die Herren aus Anstand aufgestanden, bis die Dame Platz nahm. Heute surfen diese unrasierten Milchreis-Bubies weiter in ihren Handys herum und merken nicht einmal, dass eine Dame an den Tisch kam. Geschweige denn, daß einer aufsteht und Ihr vielleicht aus dem Mantel hilft oder ihr den Stuhl zurecht rückt.
Es gibt heutzutage doch keinerlei Spur von “Ritterlichkeit“ mehr unter den Männern, das sind doch alles lauter Softies, die versuchen, irgend jemand nachzuahmen, und dann glauben sie, sie sind so wie der.
Schauen Sie sich doch mal diese Abart an einen mit dem Drei-Tage-Bart. Bei den meisten Männern sieht das total ungepflegt aus, aber das haben viele nicht verstanden. Nur weil vor zwei Jahren mal ein männliches Model aus Paris?einen solchen Bart hatte, macht das jetzt jeder nach. Was sind das nur für arme Kreaturen ohne eigenen Stil.
Das ist so, wie wenn Cindy aus Marzahn ein Kleid von Sophia Loren trägt und glaubt, sie sei Brigit Bardot mit 28 Jahren. Die machen sich lächerlich und merken es nicht einmal.
Welche Bedeutung hat dabei die Kleidung eines Herren?
Ein Gentleman sollte mit seiner Kleidung immer eine gewisse Souveränität vermitteln, ob er nun auf dem Golfplatz oder in einem eleganten ?Restaurant oder der Oper ist. Er kann auch mal lässig angezogen sein, aber es muss passen! Und ein Hemd, das über der Hose hängt und herum schlabbert, passt eben nicht! – Haben Sie so jemals James Bond rumlaufen sehen – ich nicht!
Kommen wir zu Ihnen selbst. Sie kleiden sich – von Uniformen bei speziellen Dates abgesehen – meist mit Anzug, Krawatte und, wie mir mit Freude auffiel, mit Manschettenknöpfen. Trifft man Sie so auch im Büro (Sie arbeiten in einer Reiseagentur für Geschäftsreisen) oder bei der After-Work-Party an?
Schauen Sie, Frauen können mit vielen Mode-Accessoires “kokettieren“. Uns Männern bleibt das nicht viel, außer eben eine gut gewählte Krawatte, ein klassisches Hemd mit dekorativen Manschettenknöpfen und ein passendes Sacko.
Die Krawatte ist der Lippenstift des Mannes! Das haben viele Männer nicht verstanden. Sie sollten dann auch bitte nicht mit offenem Hemdkragen und der Krawatte auf “Halbmast“ daher kommen, das sieht aus wie verschmierter Lippenstift.
Sie legen viel Wert auf Manieren. Ihre Top 3 unter den Benimmgrundsätzen für einen Mann von Welt?
1. Eine gute Kinderstube an den Tag legen.
2. Kleidung tragen, die der Situation angepasst ist.
3. Gut rasiert sein und After Shave tragen.
Lassen Sie uns doch einen Blick auf die Frauen werfen: Was ist nach Ihrer Ansicht das weibliche Pendant zum Gentleman??
Eigentlich wäre das eine „Lady“. Aber eine Frau muss nicht unbedingt “ladylike“ sein. Sie kann mit der Mode spielen und sich mädchenhaft?geben. Sie sollte wissen, was zu ihr passt und mit welcher Kleidung und welchen Farben sie ihren Typ so unterstreichen kann, dass sie besser zur Geltung kommt. Die Frauenzeitschriften haben uns das so und so oft erklärt, aber einige Damen wissen es immer noch nicht und kleiden sich wie “Teeanager Spätlese“, obwohl sie Mitte 40 sind.
Die Damen in den Ländern, die Sie bereisen, fallen meist durch dezent unterstrichene Weiblichkeit und lässige Eleganz auf. In Deutschland finden wir oftmals einen Look beim schöneren Geschlecht, der zwischen „unisex“ und nachlässig rangiert – welche Anregungen aus dem Ausland sollten die deutschen Frauen nach Ihrer Erfahrung in Erwägung ziehen?
Wenn deutsche Frauen verstehen würden, dass sie mit den Waffen der Weiblichkeit weit mehr erreichen als mit den Waffen der Emanzipation, hätten wir viel erreicht. In der Ukraine und in Russland ist der Weltfrauentag ein Dank an die Weiblichkeit, dass sie existiert – und man beschenkt die Frauen, da redet niemand von Emanzipation. Apropos Kleidung. Bei vielen Frauen in Deutschland fehlt ein bisschen Weiblichkeit im Kleidungsstil. Ein kurzer Rock ist doch noch lange nicht anzüglich, wenn er in Maßen bleibt!
Sie waren lange Jahre in Italien unterwegs. Leben die italienischen Männer Stil, Style und Eleganz anders als die Deutschen?
Ja absolut, der Italiener ist viel klassischer angezogen aus der deutsche Mann. Der Italiener hat ein ausgeprägtes modisches Stil-Empfinden, was ich dem durchschnittlichen deutschen Mann leider absprechen muss.
Haben Sie Komponenten der italienischen ars vivendi in Ihren Alltag in Berlin integriert?
Ja, ich gehe mindestens einmal im Monat zu einem guten Italiener, und damit meune ich jetzt nichteinfach so zum Pizza essen, sondern “mit Stil dinieren“. Dabei tanke ich wieder auf und eigne mir diese Art an, nicht alles so total ernst und genau zu nehmen, wie die Deutschen das oft tun.
Zum Schluss noch eine kurze Checkliste zu Ihrem Lifestyle: Wein oder Whisk(e)y?
Ich bevorzuge Wein.
Zigarre oder Zigarette?
Keines von beiden.
Cabrio oder Coupé?
Coupé, da bekommt man keinen steifen Hals.
Espresso doppio oder Cappuccino?
Das kommt auf die Tageszeit an.
Anzug oder Kombination?
Ich trage beides.
Buch oder Blog?
Ich lese gerne Bücher aber vor allen viele Zeitschriften. um mich über aktuelle Trends zu informieren.
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„ sympathisch skurril“
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Satire? Er ist maximal peinlich bzw. zum Fremdschämen. Zudem noch übergriffig bzw. belästigt einfach gerne die Frauen. Das hat mit Stil nicht viel zu tun.
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Wenn ich Walther sehe habe ich nur puren, bedingungslosen Hass im Kopf. Er sollte sich wirklich in psychologische Betreuung begeben. So schmierig wie er mit jungen Frauen umgeht. Er leckt alles an was sich ihm in den Weg stellt. Einfach nur zum kotzen. Wenn ich ihn sehe bekomme ich harte Aggressionen.
Dieser Mann scheint einfach nicht zu kapieren, dass seine vielen unsinnigen Geschenke bei den Frauen größtenteils nicht ankommen. Er wirkt auf mich beratungsresistent, unreif und unmännlich. Er lebt wirklich in seiner eigenen Welt und kennt sich mit Frauen überhaupt nicht aus. Er lernt auch nicht aus seinen Fehlern. Dieser Walter bleibt in seiner Entwicklung einfach stehen und macht lustig weiter wie bisher. In meinen Augen ist es kein Wunder, dass er keine Frau auf Dauer findet. Auch ich gucke die Sendung überwiegend, um zu sehen welche idiotischen Ideen er sich als nächstes wieder einfallen lässt…
Auch ich sehe in der Sendung am liebsten Walther obwohl er mir ein wenig leid tut weil er nicht zu bemerken scheint dass sich sowohl die Frauen die er datet als auch die Fernsehzuschauer über ihn lustig machen. Mich würde schon interessieren ob diese Antihelden arbeitslose Schauspieler sind oder bis zu einem gewissen Grad „echt“. Wenn die echt sind dann will ich nie wieder jemand daten…lg Sabine
„Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine die kein Albtraum war.“ Charles Bukowski
Schöne Grüsse aus der Freidenker Galerie
walther und stil…stil?! mal ernsthaft: sowohl seine haarfarbe, als auch die frisur, seine klamotten, seine geschenke: alles will und soll mehr sein, als es tatsächlich ist. ebenso die brille…
das meiste davon ist meines erachtens sogar recht stillos und billig…die geschenke sind mehrheitlich billigramsch…überwiegend ist walther billig und benimmt sich auch so.. ein mann mit stil würde sich niemals derart unempathisch und grenzüberschreitend verhalten (völlig unangemessene geschenkeüberflutung, abgelecke/ „küsse“ und unangemessene berührungen bereits beim ersten date; die abwehr und der widerwillen beinahe aller frauen kann man klar erkennen)…sobald eine frau tatsächlich charakter hat und ihm überlegen ist, tritt er den rückzug an. er lebt in seiner eigenen (sehr begrenzten) welt und ruft bei mir höchstens den wunsch hervor, ihn mal diagnostizieren zu dürfen und mitleid… stil ist definitiv etwas ganz anderes. sakko hin oder her!
Der Gentleman legt gutes Benehmen an den Tag und war zumindest duschen bzw. hat sich rasiert. Aber Hemd in der Hose? Krawatte? Das mag bei hochgewachsenen athletischen Womanizern noch gut aussehen, bei den meisten wirkt es aber lächerlich.
Auch in Freizeitkleidung kann man gut aussehen.
Und nur alte Säcke gehen auf den Golfplatz oder tun so, als würden sie Opern mögen.
Und Frauen? Es sind nur Frauen, keine Gottheiten. Das tolle an der Gleichberechtigung ist,
dass man Frauen nicht mehr alles hinterhertragen muss. Oder ihnen alles bezahlen.
Das können die kleinen Prinzesschen alles selber machen. Oder sie liefern die erwartete Gegenleistung promt und unkompliziert. Dieses alte „Lady“-Gehabe ist nichts anderes als getarnte Prostitution. Ich mag Frauen, die arbeiten, ihre Rechnung selbst bezahlen und selbstständig Türen öffnen.
Vielen Dank für diesen Post! Ich bin seit vielen Jahren „Fan“ von Walther, seiner „Walther’s Surprise“-Tasche und seinen forschen Anbandelversuchen in Osteuropa. Über den Start einer neue „Traumfrau gesucht“-Staffel freue ich mich, wie ein kleines Kind sich über Weihnachten!
Walther ist definitiv deutlich besser anzogen, als der Durchschnitts-Deutsche. Teilweise finde ich seine Outfits aber auch „Over the top“. Aber: Mode muss polarisieren, sonst ist sie (schnell) langweilig!
Lieber Walther, bitte tue mir einen Gefallen: Trenn Dich von Deinem 08/15 Kassengestell! Die bisherige Brille ist wirklich unterste Design-Schublade und wertet Deine Outfits eindeutig ab. Ich freue mich auf eine neue Brille in der nächsten Staffel „Traumfrau gesucht“.
Gentlemen!
„Kleider machen Leute“ – das stimmt noch immer. Doch den Gentleman erkannt Frau nicht nur daran.
Der Gentleman ist ein Mann, der weiss, was er will, souverän ist und sich zu benehmen weiss! Ein Mann von Welt eben – nicht ein Mann der wechselnden Mode!
Doch hat es der Gentleman heutzutage nicht mehr leicht – denn das weibliche Pendant fehtl – es gibt viele Frauen, doch wenig Damen.
Hochachtungsvollst
The Major