Experten-Interview
„Auch Durchschnittsverdiener können stilvoll investieren“
Der Titel des Buches von Journalist und Anlage-Experte Michael Brückner lautet »Stilvoll investieren – Geldanlage mit emotionaler Rendite«. Der Gentleman-Blog sprach mit ihm über die Vorzüge von Sachinvestitionen, Emotionen als Zinsersatz und Anlagetipps für Durchschnittsverdiener.
Sehr geehrter Herr Brückner, Krise, Staatspleiten, Rezessionsangst wohin man hört: Ist unser Geld heute überhaupt noch sicher?
Das Risikopotenzial ist so hoch wie nie. Die Staaten haben gigantische Schuldenberge aufgebaut, unter denen noch unsere Enkel ächzen werden. Ob unser Geld heute noch sicher ist, vermag niemand zu sagen. Man sollte aber immer auf den Worst Case vorbereitet sein. Und das bedeutet: Geld nur kurzfristig anlegen, ansonsten Sachwerte vorziehen, wozu natürlich auch Aktien gehören.
Der Untertitel Ihres Buches lautet „Geldanlage mit emotionaler Rendite“. Sind Emotionen die besseren Zinsen?
Emotionen sind eine Art Zinsersatz. Wenn Sie zum Beispiel wertvolle Uhren oder Bilder auch unter dem Aspekt der Kapitalanlage erstehen, bekommen Sie bekanntlich weder Zinsen noch Dividenden. Aber Sie erfreuen sich an diesen Werten. Deshalb sage ich immer wieder: Investieren Sie nur dann, wenn Sie wirklich eine Affinität zu dem betreffenden Thema haben. Nur unter spekulativen Aspekten in Weine, Whisky, Uhren, Oldtimer oder andere Werte zu investieren, ist nicht sinnvoll.
Sind Investitionen in Wein, Whiskey und Champagner mehr Spielerei als seriöse Wertanlagen?
Abgesehen von guten Jahrgangschampagnern würde ich diese Edel-Schaumweine lieber trinken als mit ihnen spekulieren. Mit Whisky und Wein lassen sich durchaus Renditen erwirtschaften, teilweise sogar mit Rum. Bei Wein gilt: Gesuchte Bordeaux-Gewächse mit großen Namen machen das Hauptgeschäft, also zum Beispiel die fünf Premiers Crus, als da wären Chateau Lafite-Rothschild, Chateau Latour, Chateau Margaux, Chateau Haut-Brion und Chateau Mouton-Rothschild. Unter den Burgundern ist insbesondere die Kultmarke La Romanée-Conti interessant. Wenn es um Whisky als Kapitalanlage geht, kommen ausschließlich Single Malts – also keine „Blends“ – in Betracht, nach Möglichkeit aus mittlerweile nicht mehr existierenden Brennereien, so genannten „Lost distilleries“.
Was sind die wesentlichen Vor- und Nachteile von Sachinvestitionen?
Die Nachteile liegen auf der Hand: Sie bekommen keine laufenden Einnahmen, wie Zinsen oder Dividenden. Im Gegenteil, Ihnen entstehen sogar Kosten für Reparaturen, Restaurierung, Aufbewahrung, Versicherung et cetera. Außerdem weiß man bei einem Kunstinvestment – wozu ich im weitesten Sinne auch Uhren zähle – nie genau, welcher Künstler oder welche Modelle in 10 oder 20 Jahren gefragt sein werden. Der Vorteil: Sachinvestitionen sind inflationsgeschützt. Ist ein aktiver Sammlermarkt vorhanden, sind erhebliche Wertsteigerungen möglich. Und Gewinne sind nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist steuerfrei. Und das für einen Sammler vielleicht Wichtigste: Solche Investments machen wirklich Spaß. Was ist im Vergleich dazu schon ein schnöder Depotauszug?
Wo hört der Spaß auf bei der Wahl des Investitionsobjekts durch persönliche Interessen auf?
Persönliche Leidenschaften spielen eine große Rolle, wenn es um Sammel- und Liebhaberobjekte geht. Aber auch, wer in Gold oder Silber investiert, sollte an diese Edelmetalle glauben und überzeugt sein, dass sie mittel- bis langfristig weiter im Wert steigen werden. Das schützt davor, mit panischen Verkäufen zu reagieren, wenn der Preis für Gold oder Silber wieder einmal kräftig fällt. Damit muss man immer rechnen. Der Goldpreis ist volatil, der Silberpreis extrem volatil.
Im Vergleich zum hohen Goldpreis scheint Silber zurzeit unterbewertet. Ist es ein Geheimtipp?
Wie ich schon sagte, ist der Silberpreis extrem volatil. Das meiste Silber liegt nicht in den Tresoren der Anleger, sondern wird industriell verarbeitet. Wer weiß schon, dass für die Produktion eines Mittelklassewagens im Schnitt zwei Unzen Silber erforderlich sind? Auch die Ressourcenreichweite dieses Edelmetalls ist sehr kurz. Insofern wird der Silberpreis nach meiner Überzeugung weiter steigen. Ich habe jedenfalls investiert – in Silbermünzen. Allerdings benötigt der Silber-Investor starke Nerven, denn die Märkte fahren häufig Achterbahn.
Welche Fragen sollte man sich vor jedem Investment grundsätzlich stellen?
Zunächst die Frage nach dem liquiden Vermögen. Wie viel Geld steht für ein Investment überhaupt zur Verfügung? Dazu gehören nicht die eisernen Reserven auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto für Notfälle. Selbstverständlich gehört auch Immobilienbesitz nicht zum liquiden Vermögen. Aktienbestände, bei deren Verkauf der Anleger Verluste einfahren würde, kommen ebenfalls nicht in Betracht. Kurzfristig verfügbare Spareinlagen, Verkaufserlöse, demnächst anstehende Versicherungsleistungen und natürlich Guthaben auf dem Girokonto können hingegen als liquides Vermögen angesehen werden. Benötige ich das Geld kurz- bis mittelfristig für Neuanschaffungen oder Steuernachzahlungen, ist es nicht ratsam, davon Gold, Wein oder Uhren zu kaufen. In all diesen Fällen sollte der Anlagehorizont bei mindestens zehn Jahren liegen. Kommt es – wie aktuell bei Gold – schon früher zu signifikanten Preissteigerungen, spricht nichts dagegen, „Kasse zu machen“.
Ist es nicht ein Luxusproblem, sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie man sein Geld stilvoll anlegen kann?
Dazu müsste man zunächst einmal den Begriff Luxus definieren, was praktisch unmöglich ist. Denn von Luxus hat jeder ganz andere Vorstellungen. Ich kenne Leute mit sehr überschaubarem Einkommen, die ein ganzes Jahr oder noch länger sparen, um sich eine Rolex leisten zu können. Soll man darüber die Nase rümpfen? Ich meine, jeder hat das Recht, sein seriös verdientes Geld so anzulegen, wie es ihm Freude bereitet. Und eine Rolex oder Patek Philippe Armbanduhr hat sich noch immer als werthaltiger erwiesen als beispielsweise eine Aktie der Deutschen Telekom.
Ein bekannter Songtitel lautet „Diamonds are the girls best friends“. Sind Diamanten auch die besten Freunde der Anleger?
Nur für Anleger, die sich wirklich sehr gut auskennen. Denn der Markt ist alles andere als transparent. Andererseits sind die Diamantpreise in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Ein weiterer Vorteil: Diamanten dürften die diskreteste Form der Geldanlage sein. Immerhin passt der Gegenwert eines Eigenheims in eine Streichholzschachtel – vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Interessant erscheinen mir ferner die klassischen Farbedelsteine, also Rubine, Saphire und Smaragde. Wer sich für Diamanten interessiert, sollte das kleine Investment nicht scheuen und sich das sehr empfehlenswerte Buch Reich mit Diamanten von Robert Brachfeld kaufen, das es in jeder Internetbuchhandlung gibt. Darin findet er leicht verständlich das unverzichtbare Basiswissen.
Sind die Preise von sogenannten „Sweetheart-Investitionen“ wie Porzellan, Luxus-Uhren, Oldtimern genauso transparent wie beispielsweise der Goldkurs oder Aktien-Werte?
Nein, es gibt keine wirkliche Börse und auch kein Fixing wie beim Gold. Daher sollte man sich intensiv informieren. In Fachbüchern und Fachzeitschriften stöbern, im Internet recherchieren und vor allem die Auktionskataloge studieren. Oder man fragt einfach einen Fachmann um Rat. Die von Ihnen genannten Assetklassen setzen ein hohes Maß an Wissen voraus. Einfach mal Aktien verkaufen und auf das Geratewohl in Uhren investieren – das geht mit ziemlicher Sicherheit daneben.
Sollte sich heute auch der Durchschnittsverdiener Alternativen zum Sparbuch suchen?
Natürlich, die Streuung des Vermögens ist das A und O. Meine Empfehlung: Ein Drittel des Vermögens in sehr sichere Anlageformen investieren wie Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld und so weiter, ein Drittel in internationale Blut-Chip-Aktien, also Aktien von international anerkannten Unternehmen. Ich persönlich halte nicht viel von Aktienfonds, denn die sind erstens teuer und gaukeln zweitens eine Sicherheit vor, die es nicht gibt. Denn wenn der Markt einbricht, geht natürlich auch der Preis für den Fondsanteil in den Keller. Das letzte Drittel wird in Sachwerte investiert. Dazu zählen vorwiegend Gold und Silber in physischer Form, also Barren oder Münzen. Im Fall von Silber bieten sich in erster Linie Münzen an, weil Sie dafür nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen, für Barren hingegen 19 Prozent. Gold zu Anlagezwecken ist mehrwertsteuerfrei. Und wenn dann noch etwas übrig bleibt, kann man es für „Sweetheart“-Investments ausgeben. Immobilien empfehle ich nur zur Eigennutzung.
Kann ein Durchschnittsverdiener angesichts eines begrenzten Budgets auch stilvoll investieren?
Ja, durchaus. Er muss sich ja nicht gleich in zwei, drei Jahren eine komplette Uhrensammlung aufbauen. So eine Leidenschaft verfolgt einen meist ein Leben lang. Und so entsteht über viele Jahre hinweg eine veritable Sammlung.
Letzte Frage: Eine gute Fee schenkt Ihnen eine Million Euro. Der Haken: Sie kommen erst in fünf Jahren an das Geld ran. Wie würden Sie es bis dahin anlegen?
Angesichts der anhaltenden Turbulenzen und der eher kurzen Laufzeit von fünf Jahren würde ich 50 Prozent auf ein Tagesgeldkonto bei einer sicheren Bank einzahlen, für jeweils 25 Prozent würde ich Aktien sowie Gold und Silber kaufen. Und in fünf Jahren würde ich den Gewinn in eine Uhr aus der Schweiz oder Glashütte stilvoll investieren.
Also, wer als Durchschnittsverdiener 1/3 seines Geldes in Gold und Silber investiert, oder in Sachwerte wie Uhren und Bilder und den Rest auf Tagesgeldkonten verschimmeln lässt, der hat vielleicht mal eine passable Sammlung aber muss trotzdem bis zur Rente arbeiten und danach mit kärglichem auskommen.
Wer sein Geld nicht am Aktienmarkt investiert (Für Leute ohne Interesse: Jeden Monat mit einem Sparplan einen ETF mit Aktien der ganzen Welt kaufen und nach 15-20 Jahren über regelmäßige Einnahmen und im Schnitt 5% Rendite nach Steuer und Inflation freuen) oder in Vermietimmobilien investiert, wird auf jeden Fall nicht reich….
Und mit einer Million würde ich mit so einem Invest einfach jedes Jahr 20-30.000 Euro bekommen und die auch nach 5 Jahren auf keinen Fall ausgeben, sondern nur nicht mehr arbeiten
was das gute am whisky als invest ist, dass sich dieser recht gut zuhause lagern lässt. und er kippt im vergleich zum wein auch nicht so schnell um. ein weiterer vorteil ist, dass man auch als „kleinanleger“ investieren und gute renditen mitnehmen kann. ich habe bislang silber gekauft, wechsle jetzt aber auf whiksy. eine gute anlaufstelle dafür war für mich whisky-geldanlage.de mit gerade für anfänger hilfreichen tipps.
Der Oldtimer-Weltverband FIVA (Fédération International des Véhicules Anciens) spricht von einem Jahresumsatz der Branche von 16 Milliarden Euro weltweit, auf Deutschland entfallen davon etwa 6 Milliarden Euro.
Einen besonders großen Sprung nach oben hat beispielsweise der Mercedes 300 SL gemacht ( http://www.klassikoldtimer.de ): allein innerhalb des letzten Jahres stieg der Marktwert des Sportwagen aus 1962/1963, im Zustand 2 um 40-50 % auf 1,2 – 1,4 Mio.
Natürlich hat jeder Durchschnittsbürger die Möglichkeit Kapital zu investieren. Jedoch scheint Geld anlegen noch nie so unattraktiv geworden zu sein wie jetzt in Zeiten der Niedrigzinspolitik. Möchte man dennoch sein Geld in Kapitalanlagen investieren, sollte man sich Gedanken machen mit welcher Bereitschaft man dieses anlegen möchte. Ob man eher dazu neigt eine verhaltnismäßig niedrige aber dafür sichere Rendite erhalten zu wollen oder eher das Risiko und die Wahrscheinlichkeit auf einen höheren Kapitalertrag eingeht. Denn je nach Anlagetyp gibt es verschiedene Anlagemöglichkeiten. Streben Anleger für eine gesicherte Rendite eignen sicht oft mals Anlagen wie Sparbriefe oder Festgeld- und Tagesgeldkonten. Damit man auch möglichst viel an Rendite aus der Anlage bekommt sollte man darauf achten, dass man sein Kapital in mehrere Anlagen investiert. Denn durch die unterschiedlichen Marktentwicklungen der einzelnen Anlagepapiere lassen sich unterschiedlich hohe Renditen realisieren. Neigt man aber eher dazu eine größtmögliche Rendite aus der Kapitalanlage zu erzielen, sind die etwas riskanteren Anlagen die bessere Wahl wie etwa Aktien oder Zertifikate. Jedoch sei diese Variante auch nur denen zu empfehlen, die über Fachwissen des Aktienmarkts verfügen. Das Wichtigste bei einem Investment ist, dass man die Kapitalanlage versteht und überzeugt ist, dass sie für den persönlichen Fall gewinnbringend ist.
Hmm aber in eine Uhr würde ich nie investieren…
Ich halte nicht viel von Sachwertanlagen. Zumindest kommen sie für den Otto-Normal-Anleger meiner Meinung nach nicht in Frage. Tagesgeld kompensiert gerade so die Inflationsrate, ist also auch nicht eine praktikable Lösung. Dann doch lieber in Aktien. Betrachtet man die KGV`s der Blue Chips des Dax sowie einige Titel im MDAX, lohnt sich jetzt ein Einstieg.
Sicher können Durchschnitts-Verdiener auch stlvoll investieren. Die Frage ist immer, wieveil Geld dafür zur Verfügung steht. In schwiergien wirtschaftlichen Zeiten sind Sachwertanlagen wichtig für die Sicherheit und den Erhalt des Vermögens. Diese müssen jedoch immer real und plausibel sein.
Liebe Blog-Leserinnen und -Leser!!!
Ich heiße Tatjana und bin Studentin an der Universität des Saarlandes. Im Rahmen meiner Masterarbeit muss ich eine Umfrage durchführen, die sich mit Mode-Blogs beschäftigt. Ich wäre euch allen sehr dankbar, wenn ihr ca. 10 Minuten eurer wertvollen Zeit opfern könntet und einige Fragen beantworten würdet. Die Umfrage ist absolut anonym. Als kleines „Schmankerl“ könnt ihr jedoch wenn ihr wollt an einer Verlosung eines 30 €-Amazon.de-Gutscheins teilnehmen.
Nach alter Pfadfinder-Manier: Jeden Tag eine gute Tat :)
DANKE schon mal!!!
Tatjana
http://survey.2ask.de/f67500f357565a09/survey.html