Warum sie notwendig ist und was uns davon abhält
Zuverlässigkeit
Maschinen verrichten verlässlich und planbar ihre Arbeit. Bei stetiger Wartung und korrekter Bedienung sind sie höchst zuverlässig. Und die Digitalisierung macht sie immer besser und schneller. Der Fehler sitzt meist vor dem Computer. Doch so komplex Maschinen auch sein mögen, sind Menschen ungleich fansznierender. Doch in Punkto Zuverlässigkeit können sich viele Menschen ein Stück von den technischen Geräten abschneiden, ohne Gefahr zu laufen einen Teil ihrer Menschlichkeit zu verlieren. Denn Unzuverlässigkeit raubt den Mitmenschen Zeit und führt zu herben Enttäuschungen.
Was ist eigentlich Zuverlässigkeit?
Zuverlässigkeit erleichtert das Zusammenleben in der Gesellschaft. Es bedeutet Verlässlichkeit und zu seinem Wort zu stehen. Zuverlässigkeit ist ein hohes Gut. Wer von seinen Freunden und Bekannten als zuverlässig eingeschätzt wird, genießt oft ein hohes Ansehen und das Vertrauen seiner Mitmenschen. „Es ist besser, sich mit zuverlässigen Feinden zu umgeben, als mit unzuverlässigen Freunden“, bemerkte der amerikanische Schriftsteller und Nobelpreisträger John Steinbeck hierzu halb im Scherz. Zuverlässigkeit geht aber noch weit über den Pünktlichkeitsbegriff hinaus. Jeder weiß über die Bedeutung von Verlässlichkeit, aber in der Umsetzung tun wir uns oft schwer. Woran liegt das, ist es der angebliche Werteverfall? Die Gründe sind sicher vielfältig. Einige Menschen sind einfach unorganisiert oder überfordert, weil sie es nicht gelernt oder vorgelebt bekommen haben. Andere können einfach nicht „Nein“ sagen versprechen dadurch mehr, als sie letztlich halten können. Ein Grund spielt sicher auch die Unverbindlichkeit durch die neuen Medien. Per SMS oder E-Mail lassen sich Zusagen und Verabredungen schnell und unpersönlich absagen. Online lügen Menschen häufiger. Die Hürde ist hier deutlich niedriger, als jemanden persönlich abzusagen.
Fortschritt als Chance
Da sie uns ständig kommunizieren lassen, beinhalten unsere digitalen Werkzeuge aber auch die Chance heute in vielen Bereichen noch zuverlässiger zu agieren. Das Smartphone erinnert uns zum Beispiel zuverlässig an Geburtstage und Verabredungen. Verspätungen können dank Mobiltelefon sofort angekündigt werden. Gerade Pünktlichkeit ist ein wesentliches Indiz für Zuverlässigkeit, denn Zeit ist unser wichtigstes Gut. Wer gibt uns dann das Recht ausgerechnet über die Zeit eines Anderen zu verfügen? Sich aber nur auf sein Smartphone zu verlassen ist gefährlich. Es sollte das (mit-)denken nicht ersetzen. Wieder einmal zeigt sich: Technologie ist ein zweischneidiges Schwert. Ob sie Nutzen oder Schaden anrichtet entscheidet sich durch ihren Anwender und seine Anwendung. Zwar verspricht der Technsiche Fortschriftt mehr Freiheit, er verstärkt aber allzu oft die Abhängigkeit.
Der Gentleman und die Zuverlässigkeit
„Ein Mann, ein Wort“ gehört zum Verhaltenskanon eines Gentleman. Was nützten ein gepflegtes Äußeres und geschliffenes Vokabular, wenn dies alles nur eine glitzernde Kulisse bleibt und man(n) in seinem Verhalten keine Verlässlichkeit erahnen lässt, sich heute als höflicher Dr. Jeckyll und morgen als rüpelhafter Mr. Hyde gebärdet. „Wenn ein freundlicher Mensch auch noch zuverlässig ist, dann haben wir es schon mit einem halben Engel zu tun“, bemerkte bereits der deutsche Lyriker Ernst Reinhold Hauschka. Wir sollten ihn beim Wort nehmen, denn wer möchte nicht von seiner Umwelt Wertschätzung genießen und als halber Engel wahrgenommen werden?
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