Zensationell wohnen
Wohnen im Zen-Stil: Weniger ist mehr
Das Leben nach der Zen-Philosophie ist reinster Balsam für unsere vom hektischen Leben geschundenen Seelen. Der Gentleman-Blog taucht in diese Welt der absoluten Ruhe und Entspannung und zeigt, was uns die japanische Wohnlehre für unseren Wohnraum lehrt.
Was bedeutet Zen überhaupt?
Der Zen-Buddhismus – oder einfach gesagt Zen – ist eine Bewegung aus dem Mahayana-Buddhismus, die sich in China ab dem 5. Jahrhundert herauskristallisierte. Meditation ist dabei ein zentraler Punkt, weswegen die Strömung auch Meditations-Buddhismus genannt wird. Ab dem 12. Jahrhundert erreichte die Bewegung Japan, wo sie als Zen neu geprägt wurde und ihr Zentrum fand. Das Zen im heutigen Sinne entstand genau hier.
Welchen Sinn hat Zen?
Der Kopf soll zur Ruhe kommen und sich an der Stille und dem Nichts erfreuen. Natürlich besteht hier auch die Krux dieses Gedankens, denn je nach Auslegung kann Zen „alles“ oder „nichts“ bedeuten.
Was sind die Merkmale der Wohnlehre?
Alles Überflüssige und Sinnfreie wie Nippes oder nicht benutzte Gegenstände müssen verschwinden! Man reduziert sich auf das Wesentliche und lebt fast minimalistisch-spartanisch. Man hat klare Vorstellungen und entfernt alles, was unnütz ist.
Auf diese Weise lässt sich Frieden in der eigenen Wohnung finden. Zen besagt, dass man mit einer visuellen Ordnung vor Augen innerlich zur Ruhe kommt. Nach einem hektischen Tag, bei dem man vielen Reizen ausgesetzt wird, müssen sich Körper und Geist abends entspannen können. Zen lässt Menschen zu Hause täglich Urlaubs-Feeling erleben.
5 Tipps für Wohnen nach Zen
1. Kreieren Sie eine schlichte und harmonische Ruhe-Oase.
2. Übertreiben Sie es nicht mit dem Möblieren. Auch hier ist weniger oft mehr.
3. Bleiben Sie beim Dekorieren dezent und halten Sie sich zurück. Räume sollten nicht überladen wirken. Dabei sind organische Formen und neutrale Farben hilfreich. Einige farbige Akzente sind aber natürlich erlaubt.
4. Erlauben Sie ihren Augen eine Pause und schaffen Sie visuell Platz.
5. Nutzen Sie Pflanzen zum Dekorieren. Ein Bonsai ist beispielsweise perfekt dazu geeignet.
Die entspannende Atmosphäre von Holzmöbeln und der gelungene Mix aus funktionalem und komfortablem Design sind auch der Grund, warum mehr und mehr Innendesigner in Europa die Grundprinzipien des Zen in ihren Projekte einbringen.
Calvin Klein ist Zen-Fan
Nicht nur in Europa, auch in den USA gibt es viele Anhänger dieses puristischen Stils. Einer der wohl bekanntesten Fans japanischer Einrichtungsideen ist Modedesigner Calvin Klein, der sich in Miami seinen Traum von der Zen-Oase erfüllte. Seine Zen-Villa steht nun allerdings für 16 Millionen Dollar zum Verkauf. Interessiert? Die traumhafte Luxusvilla liegt in der Bucht der Stadt in Florida und bietet einen unvergleichlichen Blick auf das Meer und die unberührten Strände dieses paradiesischen Fleckchens. Die Immobilie wurde 1929 erbaut und durch einige Umbauten in eine moderne Immobilie verwandelt.
Insgesamt stehen über 1500 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Der Garten ist ebenfalls riesig, eine Terrasse führt direkt ins Grüne, ein Pool und verschiedene Relaxbereiche versprühen den tropischen Stil Floridas.
In den Räumen der Villa herrscht eine entspannte Atmosphäre. Das verdankt sie der Einrichtung im Zen-Stil und der Farben, die neutral gehalten sind: Weiß, Beige sowie etwas Schwarz und Elfenbein. Das dominierende Material ist Holz. Nur das Wohnzimmer macht eine Ausnahme, hier ist alles in Weiß gehalten. Die Sitzgruppe ist gen Fenster gerichtet, die sich am japanischen Stil orientieren und den üppigen Garten einrahmen, der die Immobilie umgibt. Hinter einer imposanten Bogen-Tür verbirgt sich die puristische Küche in Weiß mit schwarzen Arbeitsflächen. Das Schlafzimmer ist minimalistisch und mutet mit seinen rustikalen Möbeln spartanisch an. Der helle Dielenboden passt perfekt zu den Kommoden und der großen Schrankwand. Auch das Badezimmer weist Spa-Charakter auf, die Sanitäranlagen stammen vom Designer Axel Vervoordt, der eigens für seinen Freund Calvin Klein viele Möbel entworfen hat. Für ein Zen-Bad empfiehlt sich grundsätzlich aus der Farbpalette Töne wie Beige, Creme und Grün zu wählen. Dekoriert wird dann mit weichen weißen Handtüchern, Bademänteln und Kerzen.
Im Einklang mit seiner Umwelt
Die Art und Weise, wie wir wohnen, hängt auch davon ab, wie wir mit unserer Umwelt umgehen. Positive Gedanken und der Wunsch, die Umwelt besser zu machen spiegeln sich schließlich auch in unserem Lebensraum wider. Man selbst muss sich in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlen – und der Zen-Buddhismus kann dabei helfen.
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Der Autor
Artikel von Christine Kleiter von LuxuryEstate.com. In ihren Beiträgen führt sie die Leser die Welt des Luxus ein, weiß aber auch, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann.
Copyright der Fotos: Gotham Photo Company
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