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7 Whisky-Mythen

7 Whisky-Mythen

Im Alter von sieben Jahren roch der Schotte Ewan Gunn zum ersten Mal an einem Whisky. Der fruchtige und rauchige Duft war für ihn eine Offenbarung. Zehn Jahre später trank er seinen ersten Whisky, und heute gehört Whisky trinken zu seinem Beruf. Der Gentleman-Blog traf den Global Scotch Whisky Ambassador von Johnnie Walker in Island und konfrontierte ihn mit Whisky-Mythen und gängigen Vorurteilen über das schottische Nationalgetränk.

Mythos 1: Je älter der Whisky, desto besser ist er auch
Ewan Gunn: „Zwar muss ein Whisky mindestens drei Jahre reifen. Doch dass bedeutet nicht, dass ein Whisky mit jedem weiteren Jahr automatisch besser wird. Es gibt solche und solche. Ich habe junge Whiskys getrunken, die mich geschmacklich umgehauen haben, während manche alten Whiskys miserabel waren. Oft ist auf den Flaschen eine Zeitspanne angegeben, in denen der Whisky seine optimale Reife hat. Ein Unternehmen wie Johnnie Walker muss seine Produktlinien daher über Jahrzehnte im Voraus planen.“

Mythos 2: Einen Whisky mixt man nicht
Ewan Gunn: „Manche meinen, Whisky dürfe man nur mit noch mehr Whisky mischen, allenfalls noch mit Eis. Doch beim Mixen gibt es kein richtig und kein falsch. Jeder so, wie es ihm schmeckt! Während es in Spanien beispielsweise populär ist, den Whisky mit Cola zu mischen, wird er in der Karibik häufig mit Kokosnussmilch getrunken und in Asien mit grünem Eistee. Auch manche Cocktails verdanken erst dem Whisky ihre Einzigartigkeit.“

Mythos 3: Wasser verdünnt den Whisky bloß
Ewan Gunn: „Es klingt zunächst überraschend, aber wenn man Whisky mit Wasser mixt – mein Favorit ist ein Mischverhältnis von zwei Teilen Wasser auf ein Teil Whisky, dann setzt das bei manchem Whisky, wie dem Double Black Johnnie Walker, neue Aromen frei. Um es in ein Bild zu bringen: Es ist wie eine Blume, die man gießt und die dadurch aufgeht. Aber Achtung, mit Eiswürfeln tritt der Effekt nicht ein, hierzu bedarf es stilles Wasser mit Zimmertemperatur.“

Mythos 4: ‚Blend’ ist gleichbedeutend mit minderwertiger Qualität
Ewan Gunn: „Blend meint das Zusammenführen von Whisky aus verschiedenen Destillerien. Das Gegenteil von einem Blend ist ein Single Malt, bei dem der abgefüllte Whisky nur aus einer einzigen Brennerei stammt. Bildlich gesprochen ist ein Single Malt ein Solo-Künstler, während ein Blend das Zusammenspiel eines ganzen Orchesters ist. Beim Orchester muss natürlich alles bis ins kleinste Detail fein aufeinander abgestimmt sein, damit es harmonisch klingt. Die Herstellung ist dadurch ausgesprochen anspruchsvoll, aber wenn hier Könner am Werk sind, kann man bei einem Blend die besten Aromen aus verschiedenen Destillerien in einem einzigen Whisky herausschmecken. Die Geschmackskomposition ist dann ein unfassbarer Hochgenuss und kaum mit einem Single Malt zu vergleichen.“

Mythos 5: Je dunkler, desto besser
Ewan Gunn: „Viele denken, dass dies eine einfache Gleichung wäre, doch natürlich besitzt sie keine Allgemeingültigkeit. In der Tendenz mag es stimmen, doch das ist kein zuverlässiger Indikator, um die Qualität zu beurteilen.“

Mythos 6: Wirklicher guter Whisky stammt nur aus Schottland
Ewan Gunn: „Für die Herstellung hervorragender Whisky-Sorten bedarf es ausgesprochen viel Know-how, guter Destillerien und bester Zutaten. Die Schotten haben hier eine jahrhundertelange Tradition, Whisky trinken ist sozusagen das schottische National-Hobby. Daher verfügen die Schotten auch über einen riesigen Erfahrungsschatz, und das spiegelt sich in den schottischen Whiskys wider. Auch auf die Gefahr hin, dass ich als Schotte als voreingenommen gelte: Für mich persönlich sind sie die besten auf der Welt. Doch das heißt nicht, dass anderswo nicht auch gute Whiskys hergestellt werden. Es gibt zum Beispiel sehr gute Whiskys aus Japan. Ein Kenner kann den Unterschied schmecken und die Region zuordnen.“

Mythos 7: Von gutem Whisky bekommt man keine Kopfschmerzen
Ewan Gunn: „Schön wär’s, doch der kopfschmerzfreie Alkohol wurde leider noch nicht erfunden. Wenn man nur genug von jedwedem Alkohol trinkt, dann endet das garantiert irgendwann mit Kater und Kopfschmerzen.“

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Kommentare (11)

  1. Mrz 28, 2013

    Dem lässt sich nur hinzuzufügen, dass ein teurer Whisky nicht immer ein guter Whisky ist.

    Natürlich lässt sich eine limitierte Rarität einer schottischen Brennerei in Form eines Single Malts nicht mit irgendeinem Whisky aus dem Kaufhausregal vergleichen, aber dennoch achte ich immer darauf bei preiswerten Angebote zuzuschlagen, statt immer den teuersten zu nehmen.
    Denn ich habe einige negative Erfahrungen mit teuren, dafür aber dafür umso mehr sehr gute Erfahrungen mit günstigen Whiskys machen können.

    Besonders online stößt man bei genauerer Recherche auf einige Schätze, denen man ihre Qualität auf den ersten Blick gar nicht anmerkt.

  2. Feb 24, 2013

    Toller Artikel! Als großer Whisky-Fan möchte ich ein Whisky-Abo starten. Jeden Monat gibts einen neuen Überraschungswhisky – klassische Sachen. Wer wäre dabei? Hier ist meine temporäre Website: http://bit.ly/whiskyabo Grüße Tony

  3. Gentleman-Blog
    Jan 24, 2013

    @Bob:
    1. Behoben.
    2. Ja, in Island!
    Danke und viele Grüße

  4. Bob
    Jan 23, 2013

    Leider hat der Artikel zwei Fehler:

    1. „Der fruchtige und rauchige Duft Geruch war für ihn eine Offenbarung.“ Duft Geruch?

    2. „Der Gentleman-Blog traf den Global Scotch Whisky Ambassador von Johnnie Walker in Island[…]“ In Island? Meinen Sie vielleicht die Insel Islay?

    @
    DaRkmesage

    Sorry, aber inwiefern ist de Tullamore Dew mit ca. 14 Euro ein teurer Whisky, der Jack Daniels mit ca. 17 Euro ein günstiger? Und warum sollte der Tullamore eine Rauchstimme(?) verursachen und der Jack Daniles nicht?

    Desweiteren können Sie einen Irish Whisky und einen Bourbon (mehr ist JD auch nicht) nicht miteinander vergleichen.

    Außerdem haben länger gelagerte Whiskys nichts mit Sammlerwert zu tun. Was Sie meinen sind Whiskys jenseits der 400€ und 40 Jahresgrenze.

    Ein 18 Jähriger Glennfiddich für 45€ ist ebenso erschwinglich wie ein Lagavulin mit 16 Jahren. Und auch hervorrgend genießbar und nicht nur sammmelbar.
    Ich habe das Gefühl, Sie haben keine Ahnung was Sie da reden, und prahlen mit Wissen, welches Sie nicht haben.

  5. McMorghey
    Jan 17, 2013

    Slaînthe!

    und wie wir Lateiner :-) sagen: De gustibus non est disputatum

    Danke für den Artikel!

    Gruess
    McMorghey

  6. Jan 15, 2013

    Mein Favorit ist übrigens der Bowmore, nicht zu rauchig aber doch ein starker Charakter – und das Preis Leistungsverhältnis stimmt auch. Und dann bitte genau 1 Tropfen Wasser auf die Oberfläche, das bringts. Eine Mischung von 2 zu 1 Teilen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, auch wenn Ewann Gunn der Fachmann ist.

  7. Carsten
    Jan 13, 2013

    Hallo, danke für das Interview. Im Punkt 4 kann man anderer Meinung sein, aber das ein Johnny-Walker-Angestellter eine solche Aussage tätigt, verwundert nicht, da diese Firma ihr Geschäft fast ausschließlich mit blended Whiskeys macht. Es bleibt immer eine Geschmackssache, aber der Vergleich zwischen Blend und Single Malt ist doch etwas euphemistisch, da der Hauptgrund für das Verschneiden verschiedener Whiskeys wohl eher der so immer gleichbleibende Geschmack des Endprodukts ist, den die Kunden bei einem solchen „Industriewhiskey“ wie einem Johnny-Walker auch erwarten. Außerdem wird ein Blend in der Regel mit Grain-Whiskey verschnitten (aus Mais hergestellt). Und hier steht wohl eher der Kostenfaktor im Vordergrund.

    Dem Rest stimme ich so zu, insbesondere das Wasser den Geschmack eines guten Whiskeys positiv beeinflussen kann. Ich würde jedoch eher die Wassergabe mit der Pipette dosieren ;-) 2 zu 1 wäre mir dann doch fast schon „strecken“ :-D

    @Darkmesage: gute Single Malts fangen im Bereich eines Tullamore Dew gerade an und gehen auch mal gerne in den 3-stelligen Bereich

  8. DaRkmesage
    Jan 12, 2013

    Daher eher für Sammler interessant

  9. DaRkmesage
    Jan 12, 2013

    @ Blub

    Meiner Erfahrung nach ist der Preis nicht unbedingt ein garant für guten Whisky.
    Sicherlich ist der Tullamore Dew (mein Favorit) ein relativ teurer Whisky, der einen guten Geschmack hat.
    Der günstigerer Jack Daniels dagegen ist sehr mild un daher besonders für diejenigen geeignet, die nach ein paar Gläsern keine Rauchstimme haben wollen. Also, heisst es auch hier: Geschmackssache.
    Sehr teurer Whisky muss nicht unbedingt gut sein, kann jedoch meistens durch ein sehr hohes Alter bestechen.

  10. Blub
    Jan 11, 2013

    Danke für das Interview! Warum trinkt der Herr Gunn denn aus einem Tumbler auf dem Bild?

    Whisk(e)y kann man sehr wohl mit Wasser verdünnen, ist ja schließlich nicht jeder für jeden Gaumen geeignet. Ich persönlich würde aber, wie der gemeine Tester auch, nie mehr als einen kleinen Schwung Wasser zu dem Zwecke verwenden.
    Was macht einen teuren Whisk(e)y denn gegenüber einem günstigen besonders? Und was ist der Unterschied im Zusammenhang mit Wasser?

    Mit freundlichen Grüßen

  11. Daniel
    Jan 10, 2013

    Vielen Dank für das Interview, ich habe es mit großem Spaß gelesen. Aber bei einigen Punkten kann (und will :) )ich einfach nicht zustimmen. Wohlgemerkt, als simpler Whiskey-Liebhaber, nicht unbedingt als Fachmann. Manches kann eine reine Geschmacksfrage sein.

    Whiskey mit Wasser zu verdünnen – dazu noch in einem Verhältnis von 2/3 zu 1/3 – kann ich mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen. Wer verdünnt denn ein doch recht teures Getränk derart? Das klingt ja fast so, als wäre es alleine nicht genießbar – was aber für den JW Double Back definit nicht stimmt, der ist nämlich schon pur schlichtweg grandios. Gibt es eigentlich irgend jemand, der dies für einen gleich teuren Wein gut finden würde? Ich denke eher nicht.

    Whiskey als Mixgetränk finde ich absolut in Ordnung. Aber bitte, wenn ich da einfach Cola dazugebe, dann ist das doch kein „echtes“ Mixgetränk – dann grenzt das eher an einen recht starken Alkopop. Ein Whiskey-Sour oder ein Old Fashioned, die sind in der Tat wunderbar. Aber Whiskey-Cola? Ich weiß nicht…

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