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Dufter Jahreswechsel

Neues Jahr, neuer Duft?

Neues Jahr, neuer Duft?

Warum eigentlich nicht – es gibt jedenfalls unerfreulichere Vorsätze, als frisch beduftet durchs 2012 zu gehen. Doch Vorsicht beim Einkauf: Wer sich vom ersten Eindruck blenden lässt, wird seinen neuen Begleiter vielleicht schon bald nicht mehr riechen können oder wollen. Darum verraten wir Ihnen, worauf Sie bei der Suche nach Ihrem neuen Parfum achten sollten.

Eile mit Weile

Ein gutes Parfum ist wie ein gutes Buch: Es erzählt eine Geschichte und es braucht Zeit, um sich zu entfalten. Zeit, die man sich nehmen muss – doch das tun die wenigsten. Die Industrie hat den Trend erkannt und mischt heute linear. Das heißt, dass die Parfums nach 10 Sekunden gleich riechen wie nach 10 Stunden, unabhängig von Wetter, Jahreszeit oder Benutzer. Das ist einfach. Das ist praktisch. Das ist austauschbar und langweilig. Wer einen individuellen Stil hat, verdient auch einen unverwechselbaren Duft. Treffen Sie also keine vorschnellen Entscheidungen und beschnuppern Sie zuerst ein neues Parfum in Ruhe.

Die Haut mischt mit

Die Papier-Teststreifen in der Parfümerie eignen sich prima für die Vorselektion. Eine ungeübte Nase kann auf diese Weise 5 bis 6 Düfte beurteilen, danach sollten sie ihr eine Pause gönnen. Wenn Sie die Auswahl auf einen oder zwei Favoriten eingegrenzt haben, heißt es: Ärmel hochkrempeln! Ein gutes Parfum entwickelt sich auf jeder Haut anders, da hilft also nur die Probe aufs Exempel. Merken Sie sich, welcher Duft wo aufgesprüht wurde (bitte nicht zu nahe nebeneinander) und prüfen Sie alle 30 Minuten, ob und wie sich die Note verändert. Sie werden überrascht sein, wie vielschichtig Parfums sein können.

Die Geschichte entfaltet sich

Die Struktur eines klassischen Parfums besteht aus drei Teilen. Den Auftakt machen die frischen, fruchtigen, manchmal sogar stechenden Kopfnoten wie Bergamotte, Grapefruit oder Schwarzer Pfeffer. Sie verfliegen rasch und machen den gehaltvolleren, luxuriösen Kopfnoten wie Jasmin, Muskatellersalbei oder Kardamom Platz. Getragen werden sie von den schweren Basisnoten wie Patschuli, Olibanum oder Sandelholz. Sie bilden das Rückgrat eines klassisch komponierten Duftes und prägen dessen Charakter durch ihre Nachhaltigkeit stärker als jede andere Komponente. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall also gezielt nach den Basisnoten, denn diese werden im Laufe der Zeit – gewollt oder ungewollt – zum Markenzeichen.

Was riecht denn da?

Die Parfümindustrie zeigt gerne Bilder endloser Lavendelfelder und lächelnder Jasminblütenpflückerinnen. Wer jedoch wissen will, ob und wie viel natürliche Essenzen wirklich in einem Flakon stecken, stößt schnell auf eine Mauer des Schweigens oder der Unwissenheit. Tatsächlich bewegt sich der Anteil natürlicher Duftstoffe heute meist im einstelligen Prozent- bis Promillebereich, der Rest ist Synthetik. Und objektiv betrachtet gibt es auch kaum einen Grund, der dagegen spricht. Parfums aus der Retorte erfüllen zweifellos ihren Zweck und können überdies Dinge, die ihren fragileren natürlichen Vorbildern versagt bleiben. Schlussendlich ist es jedoch wie mit einer Kunstledertasche: Egal, wie lange sie hält, sie wächst einem doch nie wirklich ans Herz. Überlegen Sie also gut, wie Sie sich entscheiden – es gibt nur wenig, dass Sie so hautnah durchs Jahr begleitet wie Ihr neuer Duft.

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Der Autor

Der schweizer Bohemien Lindo Ganarin mit italienischen Wurzeln arbeitet als Creative Director in Bern und bloggt nebenbei über Dinge, die die Welt zu einem liebens- und lebenswerten Ort machen.

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