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Das große Modelexikon

Das große Modelexikon

In unserer Rubrik „Die Geschichte der Mode“ tauchen immer wieder Begriffe auf, die aus dem vorherigen Jahrhundert stammen und heutzutage zum Teil gar nicht mehr oder nur noch äußert selten verwendet werden. Damit Sie wissen, wovon die Rede ist, wenn die Wörter Bundhaube, Kröse, Prêt-à-porter und Schamkapsel fallen, empfehlen wir Ihnen einen Blick in unser großes Modelexikon.

Das große Modelexikon – alle wichtigen Mode-Begriffe

Allonge-Perücke
• französisch = Verlängerung
• langlockige, große Herren-Perücke zu Zeiten Ludwigs XIV. (Barock)

Belle Epoque
• französisch = Schöne Zeit/ Epoche
• erstes Jahrzehnt im 20. Jahrhundert

Bolero
• kurzes Jäckchen, das nur die Brust bedeckt

Bowler
• steifer, abgerundeter Hut, der um 1860 erstmals in Southwark/London gefertigt wurde und im englischsprachigen Raum nach seinen Erfindern meistens Bowler heißt, auch als Melone bekannt
• Accessoire eines klassischen, britischen Gentlemens

Bundhaube
• mittelalterliche Kopfbedeckung, die ursprünglich als Polster unter dem Helm getragen wurde

Chambre Syndicale de la Couture Parisienne
• 1868, auf Anregung von Charles F. Worth, gegründeter Verband des Pariser Schneiderhandwerks.
• soll die Entwürfe der Modeschöpfer vor Fälschungen schützen, Modenschauen organisieren und Öffentlichkeitsarbeit betreiben
• seit 1975 gibt es eine Abteilung für die Hersteller von Prêt-à-porter. Beide zusammengefasst nennen sich Fédération de la Couture, du Prêt-à-porter des Couturiers et des Créateurs de Mode

Chemise
• Hemdkleid aus dünnem, leicht fließendem und manchmal transparentem Stoff (Empire*)
• entwickelte sich aus der englischen Mode, unter Anlehnung an antike Vorbilder mit hoher Taille
• wurde ohne Korsett getragen, weshalb man auch von nackter Mode sprach

Chopine
• Historischer Plateauschuh des 15. Jahrhunderts, der bei den Damen fast 200 Jahre lang in Mode war
• Hauptsächlich in Spanien und Italien verbreitet

Culotte
• unter dem Knie gebundene Hosenform der Aristokraten und wohlhabenden Bürger im 18. Jahrhundert (Barock, Rokoko)
• wurde in der Französischen Revolution zum Symbol der verhassten Feudalordnung und wurde durch den Pantalon* ersetzt, der sich zur langen Hose in der Herrenkleidung entwickelte

Cutaway
• Gehrock mit rund weggeschnittenen Vorderschößen

Gebende
• Leinenbinde, die um Ohren und Kinn geschlungen wurde und häufig durch ein Stirnband ergänzt wurde

Godet
• Rockform
• umschließt die Oberschenkel bis zum Knie schmal und öffnet sich dann in wellenform

Haute Couture
• im 19. Jahrhundert entstandene hohe Schneiderkunst
• bezeichnet heute individuell entworfene und auf Maß geschneiderte Kleider, die in Handarbeit hergestellt werden
• seit 1911 werden die Modelle auf jährlichen Modenschauen vorgestellt

Hennin
• weibliche Kopfbedeckung des Mittelalters
• hoher, spitzer Kegel, bezogen mit kostbaren Stoffen, wie Brokat, über den man Schleier beliebiger Länge drapieren konnte.
• dazu gehörte die ausrasierte, hohe Stirn

Homburg
• Herrenhut aus Filz mit seitlich hochgestellter Krempe, den König Eduard VII erstmalig in Bad Homburg trug

Jabot
• Krause oder Rüsche aus Spitze, Leinen oder Batist, die den oberen Knopfverschluss des Herrenhemdes verdeckt
• besonders beliebt im 18. Jahrhundert
• im 19. Jahrhundert von der Frauenmode übernommen

Knickerbocker
• sportliche, wadenlange Hose für Männer (Ende 19. Jahrhundert)

Koller
• breiter Schulterkragen am Rückenteil von Umhängen, Jacken oder ausgeschnittenen Miedern

Konfektion
• industrielle, massenhaft hergestellte Fertigkleidung „von der Stange“, die sich nach Standardmaßen richtet und in Warenhäusern und Einzelhandelsgeschäften verkauft wird
• Qualität und Preise sind sehr unterschiedlich

Kothurne
• geschnürter, wadenhoher Schaftstiefel mit hohen Korksohlen
• sollte den Träger größer erscheinen lassen

Krinoline
• vom Französischen (crin = Rosshaar, lin = Leinen) abgeleitet
• Unterrock des 19. Jahrhunderts, der mit Rosshaar versteift wurde, um den Umfang der Frauenröcke zu vergrößern
• in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen Reifröcke aus beweglichen Stahlreifen auf, die man ebenfalls Krinoline nannte

Kröse
• Halskrause aus weißem Leinen, die im 16. Jahrhundert als Abschluss des Kragens getragen wurde

Lorgnon
• Lesehilfe, die mit Hilfe eines Griffs vor die Augen gehalten wurde

Manschetten
• Stoffteile an den Enden der Ärmel von Blusen und Hemden

Monokel
• Lesehilfe mit nur einem Glas

Pantalon
• Waden- bis knöchellange, eng anliegende Männerhose, die seit der Französischen Revolution die Kniebundhose ersetzte
• seither in verschiedenen Variationen die Herrenhose schlechthin
• wurde ursprünglich von Arbeitern und Matrosen getragen
• zunächst sehr eng und aus Seidenstoff
• zuweilen mit einem Steg unter der Fußsohle, damit sie nicht verrutschte
• in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt sie die weitere, mindestens knöchellange Form, die sie bis heute behalten hat

Pillbox
• Hutform der 1960er Jahre, die durch Jacqueline Kennedy populär wurde
• winziges, rundes Hütchen in der Form einer Pillendose, das man auf dem Hinterkopf trug

Plissee
• schmale, fächerartige Faltung von Stoff, dier sich dadurch besonders schön an den Körper anschmiegt

Prêt-à-porter
• deutsch = Fertig zum Tragen
• Fertigmode, die Modeschöpfer für die industrielle Fertigung entwerfen und die nicht für einzelne Kundinnen auf Maß gearbeitet wird, wie bei der Haute Couture
• wird in genauso großer Menge vertrieben, wie die Konfektion
• Prêt-à-porter ist mit dem Namen des Designers verbunden und der modische Bereich, mit dem am meisten Geld verdient werden kann
• blühte in den 1960er Jahren auf, in der die Haute Couture veraltet schien und eine junge, kaufkräftige Klientel hochwertige Mode verlangte

Raglan
• Ärmelnaht verläuft schräg von der Achsel zum Halsausschnitt und die Schulterpartie ist am Ärmel angeschnitten
• dieser Schnitt erleichterte das An- und Ausziehen

Revers
• auch = Sakkoaufschlag
• Frontteil eines Sakkos
• Mit dem Kragen verbunden

Rhingraves
• deutsch = Rheingrafenhose
• kniebedeckende und übermäßig weite, reich mit Bändern besetzte Rock-Hose für Kavaliere in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
• knapp auf der Hüfte sitzend und unterhalb der Knie abgebunden

Sans-Ventre-Korsett
• französisch = ohne Bauch
• diente seit Anfang des 19. Jh dazu den Bauch so weit nach hinten zu drücken, dass der Körper von der Seite betrachtet eine S-Form ergab

Schamkapsel
• französisch = Braguette
• entstanden aus dem Latz der Männerhosen
• wattiert
• wurde bald zum eigenständigen runden oder länglichen, später auch reich geschmückten, mit Bändern und Schleifen verzierten Behälter des männlichen Geschlechts
• auffällig sichtbar an der Männerkleidung des 15. und 16. Jahrhunderts angebracht

Schaube
• weiter, dekorativer und vorn offener Überrock des 16. Jahrhunderts
• mit Ärmeln und breitem Schalkragen

Schecke
• kurze, körpermodellierende Jacke für Männer des 14. Jahrhunderts
• stark tailliert

Schnabelschuhe
• Schuhe mit auffällig langer Schuhspitze

Schute
• haubenähnlicher Hut
• auch Kapotthut oder Capote genannt
• im Biedermeier sehr moderne Hutform mit senkrechter Krempe, der das Gesicht einrahmt und unter dem Kinn gebunden wird.

Smoking
• englisches Dinnerjacket

Stresemann
• 1920 vom gleichnamigen deutschen Politiker eingeführter Abendanzug mit gestreifter Hose

Surcot
• ärmelloser Überrock für Männer und Frauen
• meistens ärmellos und ungegürtet

Taft
• Gewebe aus Seide oder Chemiefäden

Tappert
• mantelartiger Überwurf des 13. bis 15. Jahrhunderts
• ringsum geschlossen und faltenreich

Toga
• Staats- und Ehrenkleid des römischen Bürgers
• bestand aus einem etwa 6 m langen und 2,5 m breiten Stück Stoff, das so getragen wurde, dass zunächst eine Schulter frei blieb.
• die Form wurde jedoch allmählich aufwendiger und dekorativer

Tournüre
• Rosshaarpolster
• halbkreisförmiges Gestell aus Stahl oder Fischbein, das man über dem Gesäß anbrachte, mit Bändern an der Taille festband und über das man den Rock raffte und bauschte, so dass ein falscher Hintern entstand.
• auch Cul de Paris genannt

Tunika
• an den Schultern und Seiten zusammen genähte Stoffrechtecke, die um die Hüften meist mit einem Gürtel zusammen gebunden waren
• von Männern und Frauen getragen

Volant
• Faltenbesatz, der sich von der Rüsche dadurch unterscheidet, dass er rund geschnitten ist

Wams
• kurze, enge Weste mit Ärmeln
• wurde über dem Hemd und unter dem Oberrock getragen
• Gotik, Renaissance, Frühbarock

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>> Hier geht es zu unserer Rubrik ‚Geschichte der Mode

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Ein Kommentar

  1. Florian F. Fleischmann
    Aug 27, 2018

    Nur ein kleiner sachlicher Hinweis: beim Monokel handelt bzw. handelte es sich allgemein um eine Sehhilfe, nicht nur um eine Lesehilfe. Tatsächlich wurde in den meisten Fällen mit dem Monokel eher Kurz- als Weitsichtigkeit korrigiert. Im Deutschen findet sich als Synonym ab und an der Begriff „Ringstecher“, angelehnt an den Feldstecher, der ebenso eine bessere Sicht in die Ferne ermöglichte.

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