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Zigarre rauchen: Anleitung für Einsteiger

Zigarre rauchen: Anleitung für Einsteiger

In der modernen Welt ist Hektik bisweilen der Normalzustand geworden. Stress ist keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Deshalb kommt den ruhigen Phasen des Genusses umso mehr Bedeutung zu. Hier kommen Zigarren ins Spiel. Wenn man sich darauf einlässt, sind sie ein Mittel, um die ganze Anspannung des Tages vom Körper weichen zu lassen. Doch aller Anfang ist schwer. Der Gentleman-Blog gibt eine Anleitung zum Zigarre rauchen.

Bei der Vielzahl an verschiedenen Herkunftsländern und Zigarrenformaten ist es für den Laien fast unmöglich, den richtigen Startpunkt zu finden. Zudem ist die Zigarre anspruchsvoller als die schnöde Zigarette, die einfach nur angezündet wird. Über Lagerung, Anschnitt bis hin zum fachgerechten Anzünden gibt es zwar keinen Königsweg, aber doch ein einige Dos and Don’ts.

So steigen Sie ein in die Welt des Zigarren-Genusses

Zuallererst ist es wichtig, als Anfänger eine realistische Vorstellung davon zu haben, ob und wie viel Nikotin man verträgt. Zwar raucht man Zigarren nicht auf Lunge, doch auch das Paffen einer Zigarre setzt Nikotin frei; bestimmte nicaraguanische und kubanische Zigarren gar so viel, dass selbst geübte Raucher diese nur nach dem Essen vertragen. Für die meisten Anfänger sind deshalb milde Zigarren die richtige Wahl. Viele Zigarren dieser Prägung kommen aus der Dominikanischen Republik. Auch empfiehlt sich zu Beginn der „Karriere“ als Genussraucher ein kleineres Format wie Petit Corona, Corona oder Short Robusto, denn diese Formate brennen in nur 30 bis 45 Minuten ab, während eine Double Toro oder eine Gigante bis zu zwei Stunden und länger brennen kann.

Das 1×1 des Zigarre-Rauchens

Qualitätskontrolle
Ist das Deckblatt der Zigarren intakt, oder hat es Einkerbungen, Risse oder sonstige Schäden? Gehen die Risse nicht durch das Umblatt kann die Zigarre trotzdem geraucht werden, ansonsten ist das Zugverhalten nachhaltig gestört und ein genussvolles Rauchen nicht mehr möglich.

Lagerung der Zigarre
Die Befeuchtung der Zigarren ist deshalb wichtig, weil sie in Ländern mit einer durchschnittlichen Luftfeuchte von 70 Prozent entstehen und diese Bedingungen für die ätherischen Öle in der Zigarre perfekt sind. Einmal ausgetrocknet schmeckt man beim Rauchen nicht mehr viel, selbst wenn man es schafft, die Zigarre wieder zu befeuchten.

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beste ist ein Humidor, ein befeuchteter Kasten für Zigarren. Die Preisspanne reicht von 50 € bis weit über 1000 €. Das macht es schwierig, einen guten Rat zu geben, zumal der Preis leider nicht immer ein gutes Maß für die Qualität des Humidors ist.

Für Anfänger eignen sich Zigarren im Alutubus, der, solange er geschlossen bleibt, die Zigarre für einige Tage feucht hält. Ansonsten tut es auch ein Druckverschlussbeutel, Zigarren sind glücklicherweise nicht allzu empfindlich.

Anschneiden der Zigarre

Xikar Cutter © Noblego

Der Fuß der Zigarre ist anbrennbar vorbereitet, bei den meisten Zigarren muss der Zigarrenkopf allerdings noch rauchfertig gemacht werden. Das geht mit verschiedenen Werkzeugen: Zigarrenschneider, Zigarrenbohrer oder Zigarrenschere.

Der Anschneider, auch Cutter genannt, schneidet die ersten ein bis zwei Millimeter des Zigarrenkopfes ab, genauso die Zigarrenschere. Außer es handelt sich um eine sich zum Kopf verjüngende Zigarre, dann muss man etwas mehr abschneiden.

Der Rundcutter oder Bohrer macht in die Zigarrenkappe am Kopf ein Loch. Das macht bei größeren Ringmaßen (Durchmesser ab 18 mm) durchaus Sinn. Damit lässt sich verhindern, dass die Kappe zerstört wird und sich das Deckblatt löst. Bessere Zigarren sind mit 3-4-fach Kappen ausgestattet, was die Gefahr des Zerstörens minimiert.

Anzünden der Zigarre
Hier ist vieles erlaubt, weniges verboten, einiges verpönt, aber durchaus O. K.. Puristen zünden die Zigarre per Zedernspan an. Nicht die Mottenkugel-Zeder, sondern die amerikanische Cedrele, die in Zigarrenkreisen in Deutschland auch Zeder genannt wird. Man kann auch spezielle Zigarrenstreichhölzer nehmen, die nicht mit Schwefel versetzt sind. Sie sind besonders lang und eignen sich daher gut für Zigarren.

Tonino Lamborghini Feuerzeug © Noblego

Tonino Lamborghini Feuerzeug © Noblego

Benzinfeuerzeuge und Schwefelhölzer sind ein klares NEIN. Normale Feuerzeuge sind verpönt aber ausreichend, sofern nichts anderes zu Hand ist. Spezielle Zigarrenfeuerzeuge sind meist mit einer oder mehreren sogenannten Jetflamme(n) ausgestattet und lassen das Anzünden schneller als mit dem Streichholz geschehen. Aber Obacht: Eine Zigarre wird zuerst nur „getoastet“, das heißt, sie wird der Flamme nicht direkt ausgesetzt, sondern sie wird indirekt erwärmt. Erst wenn die gesamte Fläche des Zigarrenfußes glüht, kann man an der Zigarre ziehen und zur Not das Feuerzeug noch einmal beim Ziehen zur Hilfe nehmen.

Wenn Sie noch mehr erfahren möchten, holen Sie sich Rat von fachkundiger Seite. Das kann der lokale Fachhandel sein, der sich mit Herzblut dem Thema widmet oder auch ein Internethandel, der durch sein Sortiment punktet und alle wichtigen Informationen auf seiner Webseite verzeichnet hat.

Und jetzt?

Die Zigarre, ein Produkt, das so komplex ist, viele kompetente Hände durchlaufen hat und dessen Pflege ganze Bücher füllt. Sie verkörpert den Luxus der Zeit wie kaum etwas anderes – für ein solches Produkt geben Genießer gern etwas aus.

Am besten ist natürlich, nicht zu lange nachdenken und einfach eine leckere Zigarre rauchen. Dabei heißt lecker nicht unbedingt teuer. Es muss nicht immer eine Cohiba sein! Gerade Zigarreneinsteiger sollten sich auch vom Preisniveau mit der Zeit erst „nach oben“ rauchen.

Update: Mittlerweile gibt es übrigens auch (wiederaufladbare) elektronische Zigarren. Das Prädikat „stilecht“ mag man dieser Zigarren-Variante sicherlich nicht verpassen, aber zumindest nimmt man damit in Hinblick auf den Rauch Rücksicht auf seine Mitmenschen. Zudem ist hier auch kein Training und keine Erfahrung nötig, man kann im Prinzip direkt mit dem Rauchen loslegen. Der Genuss bleibt hier aber weitgehend auf der Strecke.

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung durch den Zigarren-Anbieter Noblego.

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Kommentare (6)

  1. Olliver
    Dez 18, 2014

    Komisch! Diese Cohibas sind so bekannt und teilweise berüchtigt, vermutlich weil die Leute das Zeug nicht rauchen.

    Ich selbst rauche schon seit einigen Jahren Zigarre, und es war auch schon die eine oder andere Cohiba dabei. Nur muss ich sagen: Diese schweineteuren Glimmstängel haben kaum Qualität. Abgesehen von einer guten Verarbeitung und meist schöner Verpackung haben sie nichts großartiges zu bieten was man bei anderen Zigarren in viel billigeren Preisklassen nicht kriegen kann.
    Sie sind weder besonders stark, noch besonders aromatisch oder komplex. Die meisten Zigarren sind sogar recht langweilig im Geschmack!

    Da gabs mal einen Kumpel von mir, son richtiger Möchtegern-Gangster. Trug Pelzmäntel und musste von allem immer schicki-micki haben und ja mit dem Preis angeben.
    Durch mich ist er aufs Zigarre rauchen gekommen und wollte natürlich wieder das beste vom besten rauchen.
    Irgendwann haben wir mal ne schöne Quisqueya Maduro Pyramides geraucht, 2,90 das Stück aber richtig schön lecker. Mit schokoladigen Aromen und seeehr spät einsetzender Schärfe.
    Er dran gezogen „Iehh! So ein Dreck. Kein Wunder dass sie nur 1,90 kosten!“.
    Ein paar Wochen später hab ich dieselben Zigarren wieder mitgebracht, nur diesesmal hab ich ne Cohiba-Banderole drumgeklebt.
    Noch bevor er sie angezündet hatte lobte er den Kaltgeruch in den höchsten Himmel. „So gut hat noch nie eine Zigarre gerochen! Schau mal das Deckblatt. Einfach perfekt!“
    Das wurde auch nicht besser nach dem anzünden.

    Ich glaube das hat einen ähnlichen Effekt auf andere Leute wenn sie über Cohibas reden, genauso wie man einem Opel keine Power zutraut weil er nur 24k neu kostet statt 180k.

    Es gibt allerdings auch Ausnahmen; Die schöne Behike 56. Das ist widerrum ein echtes Meisterstück, aber leider ein Einzelfall der Markenfirma.

    So, ich rauche jetzt noch meine Flor de Copan Double Maduro Churchill auf und lege mich endlich schlafen, war eine lange Nacht, es floss einiges an „Gentleman-Getränken“ (Scotch und Rum :P).

    Qualmende Grüße von Oli

  2. Gentleman-Blog
    Aug 29, 2014

    Hallo Plemo,
    hier der gewünschte Gentleman-Beitrag zum Thema Facebook:
    https://gentleman-blog.de/2010/07/23/facebook-knigge/
    Viele Grüße, Lukas

  3. Jan 2, 2014

    Wir rauchen immer mal ab und an eine Zigarre zu besonderen Anlässen! Einer davon war natürlich mal wieder zu Silvester! Ansonsten dann auch gerne einmal zu Geburtstagen oder wenn man in einer netten Runde mit einem Glas Whiskey zusammensitzt! Dann schmeckt die Zigarre einfach am besten!

  4. Mr. Patterson
    Okt 26, 2013

    Tipp: Beim Kauf von Zigarren sollte man(n) – sofern keine ganze Kiste erworben wird – das Boxing-Date erfragen und notieren, da insbesondere bei kräftigen Havannas eine Lagerzeit von mind. 2 Jahren erforderlich ist, um das volle Potenzial zu entfalten.
    Gerade Zigarrenanfänger begehen häufig den Fehler, gutes Geld für eine „grüne“ Zigarre auszugeben, bei der sich im Folgenden kein rechtes Genusserlebnis einstellen will.
    Wer also nicht die Möglichkeit zu adäquater Lagerung hat, sollte ggf. eher zu einer guten dominikanischen (etwa: Avo Uvezian u.a.) greifen, die weniger Reifezeit benötigen.

  5. Sep 6, 2013

    Um von einem stressigen Arbeitstag abzuschalten, greife ich gern zu einer Zigarre, am liebsten zu einer Montecristo. Aber als Anfänger muss man sich nicht unbedingt den teuren Produkten widmen, dem stimme ich zu. Wenn man mal weiter schaut und bereits mehrere Zigarren genossen hat, dann können auch schon hochwertigere Zigarren mit ins Spiel kommen, die man mit einem edlen Whisky richtig gut mit Freunden genießen kann.

  6. plemo
    Aug 12, 2013

    hey gute Beiträge!
    Würde mir gerne mal einen Beitrag über Gentleman bezüglich Facebook durchlesen.

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