Mit oder ohne?
Unterhemd im Sommer
Soll Mann im Sommer ein Unterhemd tragen? Der erste Gedankengang geht dann meist in Richtung „viel zu warm“ oder „man schwitz noch mehr“, doch die Sache ist komplexer, als man zunächst denken mag. Der Gentleman-Blog hilft bei der Beantwortung und präsentiert zudem den ultimativen Unterhemd-Ratgeber.
Die Funktionen eines Unterhemdes
Bei genauerem Nachdenken beantwortet sich die Frage „Unterhemd im Sommer?“ eigentlich von allein. Dazu reicht es, sich zu überlegen, welche Funktionen ein Unterhemd überhaupt erfüllen sollte:
- -Weiche Zwischenschicht unter dem eher „härteren“ Oberhemdstoff oder Poloshirt
- Schutz des feinen Oberhemdes vor Abnutzung
- Schutz der Oberbekleidung vor Schweißflecken
- Aufnahme und Vernetzung der Feuchtigkeit – vor allem im Bereich Rücken/Brust und unter den Armen
- Hygieneartikel direkt auf der Haut
- Erkältungsschutz – besonders im Nierenbereich
Gute Gründe für ein Unterhemd im Sommer
Damit spricht im Grunde scheinbar nur der letzte Punkt gegen sommerliche Temperaturen. Aber nur auf den ersten Blick. Das Besondere an einem guten, funktionellem Unterhemd ist, dass es eben sowohl eine wärmende Funktion im Winter übernimmt, als auch die kühlende und vor allem Schweiß aufnehmende Funktion im Sommer. Gerade bei stärkerem Schwitzen und einem „nassen Oberhemd“ übernimmt das Unterhemd bei hochsommerlichen Temperaturen den „Erkältungsschutz“. Es vermeidet, dass die Oberbekleidung nass wird und z. B. beim Betreten eines klimatisierten Raumes unangenehm kalt wird, was wiederum schnell zu sogenannten Sommer-Erkältungen führen kann. Somit ist das Unterhemd – wenn es bestimmte Voraussetzungen erfüllt – also nicht nur „im Sommer auch geeignet“, sondern gerade im Sommer ein Muss für den gepflegten Mann.
Um im Business oder zu Festlichkeiten auch mit der Etikette und den optischen Anforderungen an einen Mann mit Stil einherzugehen, muss ein geeignetes Unterhemd viele Voraussetzungen erfüllen. Weit entfernt vom Klischee des „Bauarbeiter-Looks“ bieten moderne Business-Unterhemden heute alles, was Stil, Etikette und die hohen Ansprüche des Trägers fordern.
Der ultimative Unterhemd-Ratgeber
Um die Auswahl des geeigneten Unterhemdes zu erleichtern, haben wir Ihnen einen „Unterhemd-Ratgeber“ zusammengestellt:
1. Achten Sie auf samtweiche und atmungsaktive Materialien wie z. B. Baumwolle (mit oder ohne Elastan-Anteil) oder aus Buchenholz gewonnenes luxuriöses MicroModal. Schließlich umschmiegt der Stoff den ganzen Tag Ihre Haut und sollte nicht grob oder kratzig sein. Die atmungsaktiven Fasern nehmen die Feuchtigkeit gut auf und vernetzen diese. Die Oberbekleidung bleibt trocken.
2. Wählen Sie leichte Stoffe mit einem maximalen Stoffgewicht unter 150 g/m², die den Träger das Unterhemd kaum spüren lassen. So fühlt es sich an wie eine zweite Haut.
3. Auf keinen Fall sollte ein Unterhemd aus sogenannten „Sport-Funktions-Fasern“ sein, da diese dazu gedacht sind, die Feuchtigkeit direkt vom Körper wegzuleiten. Diese hochmodernen Fasern können die Feuchtigkeit aber nicht vernetzen und geben sie direkt nach außen weiter. Dies ist beim Sport perfekt geeignet und gewollt. Im Business oder zu Festlichkeiten wäre es aber fatal, da dann die Oberbekleidung direkt die gesamte Feuchtigkeit aufnehmen würde. Schweißflecken und Erkältung durch „nasse“ Oberhemden wären vorprogrammiert.
4. Der Schnitt sollte tailliert und körpernah sein, damit sich unter dem Oberhemd keine unschönen Falten bilden. Auch taillierte Oberhemden dürfen nicht in der Taille auf ein zu weites Unterhemd stoßen.
5. Ganz wichtig ist die Länge. Das Unterhemd sollte lang genug sein (möglichst mit Frack-Schnitt – hinten länger), damit es auch bei Bewegung in der Hose bleibt und nicht herausrutscht und sich „den Rücken hochrollt“. Typisch ist das Herausrutschen eines zu kurzen Unterhemdes z. B. beim Aussteigen aus dem Auto.
6. Von der Schnittform her sollte sich ein Unterhemd ohne Arm an die Oberhemdnähte anpassen. Insbesondere der Ärmel-Ausschnitt sollte sich möglichst in Höhe der Oberhemd-Ärmelnaht befinden, ganz besonders, wenn sehr feine, helle bzw. durchscheinende Oberhemden getragen werden – so scheint kein schmaler Träger unschön durch das Oberhemd.
7. Wenn das Unterhemd einen kurzen Arm zur Aufnahme von Achselschweiß hat, dann sollte der Arm nicht zu lang ausfallen, damit das Unterhemd auch unter Kurzarm-Oberhemden oder Poloshirts getragen werden kann und kein Ärmel hervorguckt.
8. Wenn man die Oberbekleidung auch mal ohne Krawatte oder Schleife tragen möchte und gerne ein bis zwei Hemdknöpfe oder Poloshirt-Knöpfe offen trägt, sollte man unbedingt auf eine geeignete Ausschnittform achten. Das Unterhemd sollte niemals hervorgucken. Bei geöffnetem Kragen daher einen V-Ausschnitt bevorzugen. Bei mehreren offenen Hemdknöpfen eignen sich ganz besonders tiefe und weite V-Ausschnitte – sogenannte Deep-V-Neck-Varianten. Nur bei stets geschlossenen Oberhemden ist ein hoch gezogener Rundausschnitt geeignet.
9. Insgesamt sollte das Unterhemd farblich möglichst wenig Kontrast bilden, um auch unter hellen und durchscheinenden, feinen Oberhemden nicht sichtbar zu sein. Dafür werden spezielle, hautfarbene Unterhemden angeboten. Hier reduziert sich der Kontrast auf ein Minimum und das Unterhemd kann völlig unsichtbar seinen Zweck erfüllen.
10. Nur unter blickdichten Oberhemden können auch Träger-Unterhemden getragen werden – auch hier auf einen Ausschnitt achten, der tief und weit genug ist – damit das Unterhemd nicht hervorguckt, falls mal ein Knopf geöffnet wird.
11. Unter dunklen Oberhemden sind auch schwarze Unterhemden sehr attraktiv – ebenfalls je nach Bedarf mit normalem oder extra tiefem V-Ausschnitt.
12. Letztendlich sollte Mann darauf achten, dass das Unterhemd bequem und angenehm sein sollte. Kratz-Etiketten im Nackenbereich sollten möglichst vermieden werden bzw. gut heraustrennbar sein.
Bei Beachtung dieser Punkte bleiben Sie das ganze Jahr über bestens beraten und dem stilvollen und gepflegten Auftreten steht dann natürlich auch im Sommer mit Unterhemd nichts mehr im Wege!
Über den Autor
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Herrenunterwäsche-Marke Albert Kreuz. Mit ihrer Hilfe erfahren wir im Gentleman-Blog, was Mann drunter trägt.
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Ich habe mir folgendes angewöhnt:
kurzärmelige Oberbekleidung – kurzärmeliges Unterhemd, langärmelige Oberbekleidung – langärmeliges Unterhemd.
Und das ganz unabhängig ob Sommer oder Winter.
Jetzt ist seit dem letzten Kommentar ja schon wieder einige Zeit vergangen und es wird
wieder wärmer. Bin den ganzen Winter ohne Unterhemd ausgekommen.
Mit-Männer…wie sieht s inzwischen bei euch aus? Traut euch!.
Ansonsten: das Hemd hemmt!
Frank Thomas
Leider ist die Behauptung über das Tragen von „Unterhemden“ falsch. Denn traditionell ist das Hemd, das wir heute falsch als „Oberhemd“ bezeichnen das Unterhemd. Die Oberbekleidung des Herrn ist der Anzug. Und weil das Hemd bereits das Unterhemd ist, behält der Gentleman sein Sakko stets an. Wer ohne Sakko nur im Hemde herumläuft, der läuft im Unterhemd herum. Man nennt das auch hemdsärmelig. Es ist allenfalls im eigenen Büro erlaubt das Sakko auszuziehen, wenn man anwesende Damen gefragt hat, ob sie damit einverstanden sind.
Fazit: Unter dem Hemd trägt man kein Unterhemd, weil es bereits das Unterhemd ist.
Gegen die Kälte im Winter trägt der Gentleman einen Pullover über dem Hemd, oder einen Dreiteiler, also einen Anzug mit Weste.
Da müssen es schon ziemliche Kältegrade sein, bevor ich „das unnötigste Kleidung der Welt“ wieder
aus dem Schrank hole…! IAnsonsten bin ich ein absoluter Nicht-Unterhemdler, das Hemd hemmt!
Im Kollegenkreis gehen die Meinungen der Mit-Männer allerdings sehr auseinander-von: Unterhemd
muss sein… bis zu: ein richtiger Mann trägt nichts unterm Hemd.
Ich denke, jeder sollte das selbst entscheiden. Aber gute Frage!
Es wird wieder wärmer und mich beschäftigt folgende Frage zum Thema Unterhemd. Ich trage immer ein Unterhemd unter dem Oberhemd und zwar recht taillierte mit V-Ausschnitt. Nun bin ich auf der Brust behaart und im Bereich des V-Ausschnitts sieht man bei einem dünnen Oberhemd meine Brustbehaarung. Dass ich überhaupt ein Unterhemd trage, erkennt man dabei vor allem am Übergang des V-Ausschnitts. Da wo meine Haare sind ist es dunkler. Allerdings weigere ich mich, mir die Brustbehaarung zu rasieren. Ich denke, es ist nicht so schlimm oder ist das ein absoluter Stilbruch?
Naja, das größte Problem ist wohl oft, das sich das Unterhemd bemerkbar macht. Heute erst einen jungen Mann gesehen, der unter dem roten T-Shirt mit V-Ausschnitt noch ein rosa Unterhemd trug. Grotesk. Fehlten nur noch kurze Hosen.
Aber zum Kern der Sache. Ich habe mir angewöhnt keine Unterhemden zu tragen Allerdings trage ich fast auch nur farbige Hemden, die nicht durchschimmern. Es wäre etwas anderes, könnte man meine Brusthaare oder meinen Bauch durch das Hemd erkennen. Dann müsste ein U-Hemd getragen werden.
Sehr schöner Bericht,
hab es probiert und tatsächlich, es ist im Sommer garnicht zu warm. Leider sind meine Oberhemden so dünn, daww man auch ein weisses Unterhemd durchschimmern sieht. Hausfarbene hab ich noch nicht probiert, bin aber auch eher ein ganz blasser Typ.
Es wurde hier zwar nicht angesprochen, aber das Unterhemd hat sich auch als Kleidungsstück einzeln wieder durchgesetz. In Film und Fersehen sowie in der Werbung gibt es heute kaum einen Mann mehr der nicht ein Unterhemd (gerippt, weiss) anhat und darüber passend zur Jeansfarbe ein Hemd ganz oder zu 3/4 aufgeknöpft.
Daw Unterhemd, sofern man dies nennen kann – ist derzeit „IN“.
Auch für uns stellt sich immer wieder die Frage. Aber bei den heute sommerlichen Temperaturen ist beides dann schnell durchgeschwitzt. Manchmal empfiehlt es sich im Sommer doch auf das Unterhemd zu verzichten.
Gruß
Hannes
Mit diesem Beitrag hat Herr Kreuz den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn obwohl qualitativ hochwertige Hemdenmarken atmungsaktive und hautsympathische Stoffe verwenden, bleibt bei sehr hohen Temperaturen immer ein Restrisiko von Schweißflecken – was ein Unterhemd verhindern kann!
Unterhemden sind sowohl für Damen als auch Herren sowie ebenso für Kinder erhältlich und dies in zig verschiedenen Varianten, darunter kurz-, langärmlig oder mit Trägern versehen und selbstverständlich auch in diversen Designs und Farben. Sie sind seit Jahrzehnten nicht mehr aus dem Modebereich der Unterwäsche weg zu denken, was vor allem in Zusammenhang mit ihrem sehr bequemen Sitz und dem angenehmen Tragegefühl zu sehen ist. Vor allem die meist zur Herstellung verwendete Baumwolle sorgt für ein weiches Gefühl auf der Haut, denn sie liegt immer gut auf der Haut auf und kratzt oder kneift keineswegs. Auch wenn Unterhemden zahlreiche Vorteile bieten und ebenso einen guten wärmenden Effekt insbesondere bei nass-kalten Witterungen haben, sollte man sich durchaus fragen, ob sie überhaupt immer sinnvoll sind. Steht der rein praktische Aspekt im Vordergrund, so sind Unterhemden sicherlich immer sinnvoll, da sie bequem sind, gut wärmen und schlichtweg die perfekte Unterbekleidung darstellen. Ebenso sollte jedoch auch nicht der ästhetische, modische Gesichtspunkt zu kurz kommen und in dieser Hinsicht sollte man das Tragen von Unterhemden in einigen Fällen einmal überdenken. Bei Pullovern und ähnlichem sind Unterhemden als Unterbekleidung durchaus sinnvoll, bei allen anderen Oberteilen, die mehr freie Sicht auf die Haut lassen, ist vom Tragen eines Unterhemdes jedoch lieber abzuraten. Trägt man beispielsweise ein eng geschnittenes Top bei heißen Temperaturen, so wäre ein Unterhemd nicht nur viel zu warm, sondern würde sich auch ständig unter dem Top abzeichnen und ebenso würden mit höchster Wahrscheinlichkeit auch die Träger des Unterhemdes hervor blinzeln. Gleiches gilt auch für das Tragen einer Bluse sowie eines Hemdes oder leicht transparenten Oberteilen, denn Unterhemden sind unter diesen Kleidungsstücken meist immer zu erkennen, wodurch das modische Gesamtbild deutlich beeinträchtigt wird.