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Die Wir-Falle – Paar-Sprache aus Sicht der anderen

Die Wir-Falle – Paar-Sprache aus Sicht der anderen

Vermutlich hat es fast jeder von uns schon einmal erlebt: Der gute Freund/ die gute Freundin ist in einer Beziehung und plötzlich gibt es kein „ich“ mehr, sondern nur noch ein „wir“. Solange es sich auf die Planung der beiden bezieht, ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Schwierig wird es dann, wenn das „wir“ plötzlich statt eines „ich“ auftaucht, zum Beispiel bei Verabredungen oder Glückwünschen. Wie geht man mit dem ständigen „wir“ der anderen um? Vor allem dann, wenn man selber nicht Teil eines „wir“ ist? Oder man die zweite Hälfte von „wir“ eigentlich gar nicht kennt?

Die Wir-Gruppe

In der Linguistik und in der Kommunikationswissenschaft ist die Nutzung des Personalpronomens „wir“ schon seit längerem Gegenstand von Forschungen. Dabei herrscht ein Konsens darüber, dass seine Verwendung so genannte Wir-Gruppen konstruiert. „Wir“ impliziert immer mehrere Personen und kann damit z.B. politische Gruppierungen, Fanklubs oder eben Paare zu einer Einheit mit gemeinschaftlichen Interessen, Eigenschaften oder Ansichten verbinden.

Der Nebeneffekt der Wir-Gruppe ist allerdings immer, dass sie zeitgleich all jene Personen ausschließt, die nicht vom „wir“ erfasst werden. Das ist natürlich gerade bei Gruppen, die sich über gemeinsame Ansichten und Ziele einen, auch Teil des gewünschten Effekts. Sie stellen sich als Einheit gegen all jene, die anderer Überzeugung sind. Dadurch wird die Gruppe stark und die anderen schwach.

„Wir kommen gerne!“

Wie ist das mit den Wir-Gruppen nun aber bei Paaren? Logischerweise umfasst das „wir“ in dem Fall genau zwei Personen, die sich als eine Einheit verstehen. Das ist sehr schön und soll ihnen gegönnt sein. Nur übersehen sie bei aller trauter Zweisamkeit, dass sie damit auch andere Leute in ihrem Umfeld ausschließen.

Besondere Ausmaße nimmt es an, wenn man selber – nicht Teil der Wir-Gruppe – mit einem der Partner enger befreundet ist als mit dem anderen. Oder noch gravierender: Wenn man den zweiten Teil von „wir“ gar nicht kennt. Da will man zum Beispiel mit einem alten Bekannten einen Kaffee trinken gehen und als Antwort kommt: „Ich frag mal, ob wir da können.“ Oder Geburtstagsglückwünsche von Schul- oder Studienfreunden, die im Namen beider gesendet werden: „Wir gratulieren dir ganz herzlich zu deinem Geburtstag!“ Das ist nett, aber wenn man den Partner vielleicht erst ein Mal getroffen hat, fällt es schwer zu glauben, dass dieser an dem Tag ebenfalls an den Jubilar gedacht hat.

Ich, wir und die anderen

Wie geht man nun als ‚Außenstehender’ damit um, wenn man den Freund nur noch im Doppelpack zu Gesicht bekommt? Jedem sei seine Beziehung gegönnt und wenn man sich mit dem Partner gut versteht, sind auch gelegentliche gemeinschaftliche Aktivitäten herzlich willkommen. Aber manchmal möchte man ja doch einfach nur mit einem alten Freund ein Bier trinken und über Gott und die Welt reden, wie in alten Zeiten. Ohne den oder die Partner/-in.

Bei Glückwünschen im Namen beider sollte man am besten einfach darüber hinwegsehen, dass sie nicht ganz so persönlich sind wie zuvor und sich freuen, dass an einen gedacht wurde. Bei Verabredungen hingegen kann man sicherlich bis zu einem bestimmten Punkt akzeptieren, dass der Partner des anderen mitkommt. Wenn man jedoch wirklich mal wieder nur Zeit alleine mit dem Freund verbringen will, helfen nur klare Worte. Bleiben Sie dabei aber stets höflich und positiv. In etwa: „Ich mag Caro sehr, aber ich hatte eigentlich mal wieder Lust auf einen richtigen Männerabend!“ Damit äußern Sie sich nicht negativ über den Partner des anderen und geben dennoch zu verstehen, dass er oder sie an dem konkreten Abend nicht so willkommen ist wie an anderen.

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Die Autorin

Autoren_Hannah

Hannah Schaffrath

Aufgewachsen im schönen Freistaat Sachsen, arbeitet die studierte Germanistin als Social Media und PR Managerin in Berlin. Seit 2017 schreibt sie im Gentleman-Blog zu den Themen Mode, Etikette und Lifestyle.

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