Farbberatung
Die richtige Farbwahl: Welche Farbe passt zu mir?
Grün ist nicht gleich Grün. Und Rot ist nicht gleich Rot. Da wären Ziegelrot, Kirschrot, Ferrarirot, Himbeerrot, Blutrot, Zinnoberrot, Hummerrot und Scharlachrot – und das sind nur ein Zehntel der allgemein bekannten Rottöne. Aber welcher passt zu mir? Imageberaterin Sophie B. Krüger geht im Gentleman-Blog eben dieser Frage nach.
Farbe der Kleidung entscheidend fürs Erscheinungsbild
Kräftiges Rot ist eine meiner Lieblingsfarben. In meinem Leben vor der Farbberatung(-sausbildung) konnte ich mir das auch nicht ganz klar beantworten. Immerhin fiel mir auf, dass ich in einigen meiner zahlreichen roten Pullover richtig toll aussah, in anderen aber irgendwie nicht so und ich fühlte mich sogar etwas unwohl darin, ohne dass es am Material gelegen hätte. Durch die „guten“ Shirts leuchteten meine Augen noch blauer als sonst, meine Lippenkontur wirkte klarer und mein Teint ganz frisch. In den anderen kam mir meine Haut oft fleckig gerötet vor, der Blick war irgendwie müde.
Der Unterfarbton macht die Musik
Heute ist mir klar, es liegt am Unterton des Rots (oder Blau, oder Grün, …) und der wird durch den Gelbanteil in der Farbe bestimmt. Dadurch entstehen so genannte warm- oder kalttonige Farben. Warmtonig sind Farben, deren Gelbbeimischung über 50 Prozent liegt. Tomatenrot z.B., aber auch Lindgrün, Orange, Petrol oder Rostbraun. Kalttonige Farben enthalten weniger als 50 Prozent Gelb oder zum Teil sogar gar keins. Dazu gehören unter anderem Marineblau, Pink, Mint, Flieder und Grau.
Ob jemand eher auf einen hohen oder geringen Gelbanteil in seinen Kleiderfarben achten sollte, hängt mit seinem individuellen Hautcolorit zusammen. Das setzt sich aus dem Hautton, der Haarfarbe, Lippenfarbe und der Augenfarbe zusammen. Zwecks Vereinfachung – denn da jeder Mensch in seinem Aussehen einzigartig ist, hat schließlich jeder eine ganz individuelle Farbpalette – wurden verschiedene Farb-Analyse-Systeme entwickelt, die Menschen mit bestimmten Pigmentmerkmalen zu Farbtypen zusammenfassen.
Der Schlüssel liegt im individuellen Hautcolorit
Besonders etabliert haben sich die Farbberatung nach Dominanztypen nach den vier Jahreszeiten. Bei diesen Dominanzen wird die Charakteristik der passenden Palette durch bestimmte Farbmerkmale beschrieben. Zur Auswahl stehen dabei warm/kalt, klar/gedeckt und hell/dunkel.
Bei den vier Jahreszeiten orientiert man sich bei den Farbempfehlungen, wie der Name schon andeutet, tatsächlich am Farbspektrum, welches wir zur entsprechenden Jahreszeit in der Natur vorfinden. Die folgende Kategorisierung hilft den unterschiedlichen Typen somit bei der richtigen Farbwahl.
Die vier Dominanztypen nach Jahreszeiten
Frühling: helle, leuchtende, warmtonige Farben. Sie stehen Menschen mit leicht elfenbeinfarbenem oder gelblichem Hautton gut, deren Haar, Wimpern und Augenbrauen hell sind und einen rötlich-goldenen Schimmer aufweisen. Auch die oft vorhandenen Sommersprossen haben immer einen Goldton. Ein prominenter Vertreter diese Gruppe ist Boris Becker.
Sommer: kühle, gedeckte und helle Farben passen zu Personen mit bläulich-kühlem Hautton, der leicht in der Sonne bräunt und dessen Augenfarbe meist eine Mischung aus Grau, Blau und Grün ist. Neben kühlem Blond gibt es auch noch Aschblond als Haarton, der oft zu Färbe-Experimenten verleitet, da er von vielen als langweilig empfunden wird. Typischer Vertreter ist dabei so ziemlich jeder Zweite, der Ihnen über den Weg läuft, denn der Sommertyp ist sehr facettenreich und in Mittel-/West-Europa stark verbreitet. Heidi Klum ist eine von Ihnen.
Herbst: warm, gedeckt, dunkel. Harmoniert bei rotgoldenem Hautton, der auch mal ins Oliv geht und stark zu Sommersprossen neigt. Sonne kann der Herbsttyp überhaupt nicht gut vertragen. Seine Augen sind oft grün oder Mittel- bis Dunkel-Braun wie das Haar, ein kupferroter Schopf ist ebenfalls ein typisches Merkmal. So gesehen auch bei Schauspieler Rupert Grint, bekannt aus den Harry Potter Filmen.
Winter: kalt, kräftig, dunkel. Das Haar ist von kühlem Braun bis Schwarz, auch die Augenbrauen und Wimpern bilden einen klaren Kontrast zur kalttonigen Haut. Die Augenfarbe hebt sich intensiv vom Augenweiß ab, meist in leuchtendem Blau, Grün, Stahlgrau oder Schwarzbraun. Jemand mit diesen Merkmalen wird auch „Schneewittchentyp“ genannt.
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Die Autorin
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Sophie B. Krüger. Zusammen mit der Diplom-Imageberaterin und Inhaberin von Imageconsulting Berlin schreiben wir über Image, Status und Stil.
Welcher Farbtyp bin ich mit dunkelbraunem Haar und leuchtendroten Wangen?
Ein sehr interessanter Artikel mit der exakt richtigen Herangehensweise. Farben haben seit jeher mehr Bedeutung in der Natur als uns bewusst ist.
Absolut lesenswert!
Ich habe mich auch mal für eine solche Farbberatung interessiert. Einige Personen aus meinem Bekanntenkreis berichteten nach der Beratung allerdings von einem merkwürdigen Phänomen. Sie sagten, dass sie den Eindruck haben, dass zwar einige Farben aus Ihrer Palette Ihnen sehr gut stehen, andere jedoch gar nicht.
Das brachte mich auf die Idee, dass die persönlichen TOP-Farben vielleicht nicht vom Hauttyp, Augenfarbe etc. abhängen, sondern andere Faktoren eine Rolle spielen.
Durch „Zufall“ stieß ich auf diese Internetseite lebensfarben.com/
Obwohl ich eher Rationalist bin, hat mich diese völlig andere Herangehensweise an das Thema sofort gefesselt. Nachdem ich nun vor einem Jahr diese Farbberatung gemacht habe, kann ich sie wärmstens empfehlen. Fehlkäufe gab es seitdem nicht mehr.