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Rugby – harter aber fairer Gentleman-Sport

Rugby – harter aber fairer Gentleman-Sport

Ein britisches Sprichwort lautet: „Fußball ist eine von Raufbolden gespielte Gentleman-Sportart, und Rugby ist eine von Gentlemen gespielte Raufbold-Sportart“. Kaum jemand interessiert sich in Deutschland für Rugby. Schade, denn bei näherer Betrachtung zeigt sich, wie faszinierend und lehrreich Rugby ist. Der Gentleman-Blog stellt diesen traditionsreichen britischen Sport vor.

Zwei ungleiche Brüder – Rugby und Fußball

Einer alten Legende zufolge erfand William Webb Ellis den Rugbysport im Jahre 1823, als er während eines Fußballspiels in der englischen Stadt Rugby den Ball spontan unter den Arm nahm und losstürmte. Tatsächlich haben Fußball und Rugby den gleichen Ursprung, gingen aber später getrennte Wege. 1871 spaltete sich die Rugby Football Union (RFU) vom englischen Fußballverband Football Association (FA) ab. Obgleich Großbritannien das Ursprungsland des Rugby ist, hat der Sport rund um den Globus begeisterte Anhänger gefunden. Vor allem in den Ländern des britischen Commonwealth of Nations ist Rugby außerordentlich populär. Der Rugbysport war von 1900 bis 1924 olympisch und wird bei den kommenden Spielen in Rio de Janeiro im Jahre 2016 wieder ins Programm aufgenommen.

Regeln des Rugby-Spiels

Die am häufigsten gespielte Rugbyart ist Rugby Union mit 15 Spielern. Das Ziel ist es, den Ball in das Malfeld des Gegners zu tragen, dort abzulegen und so fünf Punkte zu erwerben. Der eiförmige Ball darf dabei nicht nach vorne geworfen, sondern nur seitlich oder zurück gespielt werden. Die gegnerische Mannschaft versucht diesen Sturm nach wertvollen Punkten durch sogenannte Tacklings zu stoppen. Tackling, auch Tiefhalten genannt, bezeichnet dabei die Technik, den Lauf des Ballträgers durch Umgreifen mit den Armen aufzuhalten. Beim Tackling gibt es aber klare Regeln: So ist es verboten, den Ballträger oberhalb der Schultern anzufassen, ihn zu schlagen oder ihm ein Bein zu stellen. Ähnlich einem Field Goal beim American Football, können Punkte auch per Kicks, durch die im Malfeld aufgebauten Stangen, erzielt werden. Diese werden mit drei Punkten belohnt. Gespielt wird in einem Trikot, kurzen Hosen, Kniestrümpfen, Stollenschuhen und grundsätzlich mit einem Zahnschutz. Gelegentlich tragen die Spieler helmartige Lederkappen.

Wie Rugby Südafrika einte

Was der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 (Das Wunder von Bern) für die kriegsgeschundene Bundesrepublik Deutschland war, bedeutete nach dem Ende der Apartheit der Titel der Rugby-WM 1995 für Südafrika. Der WM-Pokal wurde von Südafrikas damaligen Staatspräsidenten Nelson Mandela überreicht, der nur wenige Jahre zuvor nach 27 Jahren politischer Gefangenschaft in die Freiheit entlassen worden war. Durch seine Politik der Versöhnung brachte Mandela das ganze Land dazu, die vor allem von den Weißen gespielte Sportart zu unterstützen. Nach dem überraschenden Titelgewinn feierten schwarze und weiße Südafrikaner ausgelassen zusammen.

Rugby - keine Angst vor Ball, Matsch und Gegner

Rugbykultur

Rugby gilt im Vereinigten Königreich als Sport des Establishments. Er wird vor allem an Privatschulen und Gymnasien von den Sprösslingen der Ober- und höheren Mittelschicht gespielt. In Ländern wie Neuseeland, Schottland oder Irland, ist Rugby dagegen auch im Arbeitermilieu verbreitet. Der englische Autor Pelham Grenville Wodehouse schrieb über das Wesen des Rugby: „Das Hauptschema besteht darin, den Ball über das Feld hinter die Linie an der gegenüberliegenden Seite zu manövrieren. Und um dies zu verhindern, ist es der Gegenmannschaft gestattet, in gewissem Maße Gewalt und Aggressivität einzusetzen, das heißt ihren Gegenspielern Dinge anzutun, die unter anderen Umständen 14 Tage ohne Bewährung bringen würden“.

Ein Sport für Gentlemen?

Sollte sich ein Gentleman in Anbetracht dessen überhaupt für einen derart körperlich harten Sport begeistern? Fördert Rugby gar schlechte Eigenschaften in uns? Nein, denn Fairness und der Verzicht auf Gewalt sind essentielle Bestandteile jeder Rugby Partie. Respekt vor dem Gegner und dem Schiedsrichter sind selbstverständlich. Wettkampf, Körperlichkeit und Emotionen gehören unleugbar zu unserem menschlichen Wesen. Sportarten wie Rugby helfen uns, diese kontrollieren zu lernen und innerhalb der Regeln eines Spiels auszuleben. Rugby ist hart, kein Zweifel, aber trotzdem fair. Ein festes Ritual ist die „dritte Halbzeit“, in der die gegnerischen Mannschaften, und die Fans nach dem Spiel gemeinsam und in friedlicher Eintracht feiern.

Das Rugby-Spiel ist ein Symbol für das Leben als harter, aber fairer Wettkampf mit klaren Regeln, aber geprägt vom Respekt gegenüber dem Gegner. Hier bestätigt sich das eingangs erwähnte Sprichwort: „Football is a gentleman’s game played by ruffians and rugby is a ruffian’s game played by gentlemen.„. Rugby ist somit nicht nur irgendein ein Sport, sondern auch eine Lebensschule.

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