Hingucker!
Brogues – Die Lochverzierung der Herrenschuhe
Als Brogues werden Herrenschuhe bezeichnet, die mit einem Lochmuster versehen sind. Dabei ist es egal, ob der Schuh von Aufbau her ein Oxford, Derby, Blucher oder Monkstrap ist. Jedes dieser Basismodelle kann durch Brogues variiert werden.
Der Herzog von Windsor, eine Stilikone bis in die 1970er Jahre, trug Brogues sowohl zum Golfspielen, als auch in einer feineren Variante zu gesellschaftlichen Anlässen und machte so diesen Herrenschuh weltweit populär.
Ursprünglich hatten Brogues eine mehr funktionale, denn dekorative Funktion
Im 18. Jahrhundert hatten Brogues weniger ästhetische als praktische Aufgaben zu erfüllen. Die Bauern, die in den Hochebenen von Schottland (daher wird oft auch die Bezeichnung „schottische Lochung“ verwendet) und Irland unterwegs waren, nutzten die kleinen Löcher in den Schäften ihres robusten Lederschuhwerks, um eingedrungenes Wasser besser aus den Schuhen ablaufen zu lassen. Gleichfalls half es bei der schnelleren Trocknung.
Bald entdeckte der britische Adel diese Art Schuhe für sich und machte sie dadurch gesellschaftsfähig. Es erfolgte eine Verfeinerung im Laufe der Jahre, bis das Broguing nicht mehr ganz durch das Leder gestanzt wurde, sondern lediglich als Zierde auf den Schaft aufgesetzt wurde.
Zwei Arten des Broguings sind typisch: Lyralochung & Rosette
Broguing betont und schmückt die Nähte oder die Schaftspitze eines Schuhes. In die Lederteile, die entlang der Nähte aufgesetzt werden, wird in der Stanzerei der Schuhfabrik meist die sogenannte „Lyralochung“ vorgenommen. Bei ihr folgen je zwei übereinander stehende kleine Löcher auf ein größeres Loch. Dieses Muster variiert in der Regel nur in der Lochgröße, seltener in der Lochform. Das als „Rosette“ bezeichnete ornamentale Broguing der Schuhvorderkappe besteht hingegen aus großen und kleinen Löcherlinien.
Drei Varianten von Brogues
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen drei verschiedene Arten des Brogues erstmals groß in Mode: der Half-Brogue bzw. Semi-Brogue, der Full-Brogue und der Full-Brogue Longwing. Bei Ersterem ist in der Regel lediglich der Nahtrand, der quer aufgesetzten Vorderkappe, mit einer Lyralochung versehen. Häufig findet sich noch eine Rosette mittig auf der Schuhspitze.
Der Full-Brogue kommt mit einer Flügelkappe daher, die bis zu den Seiten des Schaftes reicht. Neben einer zentral auf der Schuhspitze aufgebrachten Rosette ist dieser Brogue an den Schaftteilrändern reichhaltig mit Lyralochungen versehen.
Eine Steigerung ist dann lediglich der Full-Brogue Longwing. Seine aufgesetzte Flügelkappe, deren seitlichen Ausläufer sich bis weit nach hinten an die Fersennaht erstrecken und somit eine Fersenkappe überflüssig machen, macht diesen Herrenschuh zu einem schicken Freizeitbegleiter.
Grundsätzlich sind Brogues vielseitig einsetzbar, passen sowohl zum Business-Outfit als auch zur Jeans. Blank polierte schwarze Modelle können hervorragend mit der Abendkleidung kombiniert werden.
Ich finde Brogues als einer der besten Schuhe für jeden Anlass. Klasse Beitrag, einiges davon wusste ich noch nicht.