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Karneval, Fasching, Fastnacht & Co. – Faszination Maskerade

Karneval, Fasching, Fastnacht & Co. – Faszination Maskerade

Millionen Menschen feiern jedes Jahr begeistert Karneval. Das Verkleiden ist dabei elementarer Bestandteil – und ein uraltes Bedürfnis des Menschen. Es eröffnet die Möglichkeit in eine andere Rolle zu schlüpfen und ohne viel Risiko neue Dinge auszuprobieren. Der Gentleman-Blog über die Faszination an der Maskerade.

Bedürfnis Maskerade

Jedes Jahr aufs Neue erreicht das närrische Treiben in den Karnevalshochburgen seinen Höhepunkt. Die Menschen verkleiden sich, feiern und gehen auf die Straßen, um sich die bunten Umzüge und die verrückten Gestalten anzuschauen. Das Spektakel ist uralt und wurde nicht in Düsseldorf, Köln oder Mainz erfunden: Bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien feierten die Menschen einen Vorläufer des Karnevals. Bei uns in Europa existierten ab dem 12. Jahrhundert in Kirchen sogenannte Narrenfeste, in denen die unteren Geistlichen für kurze Zeit den Rang der höheren Kleriker einnahmen und sogar einen Kinderpapst kürten. Verkleiden und Rollenwechsel entspringen einem uralten Grundbedürfnis des Menschen: Der Maskerade. Ob der Anlass nun Karneval, Fasching, Fastnacht, Halloween, Star Trek Fan-Convention, amerikanisches Mardi Gras oder Maskenball genannt wird, die Faszination ist immer dieselbe. Durch eine Verkleidung schlüpft der Mensch für einige Stunden in eine neue Identität und kann nun Dinge ausprobieren, die er ohne Maske nie wagen würde. (Der Alkohol tut sein übriges.)

Eine neue Identität

Die Welt des Karnevals entsteht als Antimaterie, als bewusste Umkehrung der Verhältnisse des normalen Lebens. Wird im Alltag eher gesellschaftskonformes Verhalten gefordert, feiert der Karneval das Unangepasste, das Auffällige und das Extravagante. Für ein paar tolle Tage werden die Rollen getauscht: Der hoch geschätzte Professor wird zum albernen Clown, der strenge Polizist zum ruchlosen Ganoven und der brave Bankangestellte zum wilden Rockstar. Unter dem schützenden Mantel des Närrischen darf gesagt und getan werden, was sonst für Empörung sorgen würde. Der kontrollierte Exzess Karneval kanalisiert Bedürfnisse, die sonst zurückstehen müssen. Wie ein Kind wird unbekümmert und lustvoll mit Neuem experimentiert. Das Freud’sche Es emanzipiert sich vom Verstand des strengen Über-Ichs.

Der Gentleman und der Karneval

Der Gentleman darf natürlich beim Karneval kräftig mitfeiern, falls es ihm Freude macht. Trotzdem sollten ihn fünfte Jahreszeit und leckere Getränke nicht dazu verführen, alle Regeln des Anstand über Bord zu werfen. Faustregel: Ein Gentleman sollte bei Festen oder beim Karneval keine Dinge tun, derer er sich am nächsten Morgen schämt.

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Kommentare (2)

  1. Melissa
    Aug 18, 2017

    Hi ihr Lieben,

    auf der Suche nach Maskeraden für eine Motto-Geburtstagsparty bin ich auf euren Blog gestoßen. Zwar nicht das, was ich gesucht habe. Dennoch bin ich bei euch hängen geblieben und habe mir eure Seite in den Lesezeichen abgespeichert.

    Wahre Worte, die ihr da über den Karneval schreibt. „Ein Gentleman sollte bei Festen oder beim Karneval keine Dinge tun, derer er sich am nächsten Morgen schämt.“ – Word!

    Ich liebe den Aspekt der Verkleidung und die Gemeinschaft von Faschingsveranstaltungen. Die Leute gehen auf die Straßen, haben eine gute Zeit und lernen schnell neue Menschen kennen. Stumpfe Besäufnisse heiße ich jedoch auch nicht gut.

    LG aus Hamburg, Melissa

  2. Mrz 4, 2014

    Eine schöne – mal etwas andere – Betrachtung des Karnevals. So habe ich das noch nie gesehen :-)

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