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Winterwetter – Die schönste Kaffee-Zeit!

Winterwetter – Die schönste Kaffee-Zeit!

Man kennt das – draußen ist Schmuddelwetter und man freut sich auf einen richtig schönen Kaffee. Doch neben der wohligen Wärme, die sich langsam im ganzen Körper ausbreitet, schenkt uns der Kaffee eine ganze Reihe von Düften und Aromen, die uns besonders in der Herbst- und Winterzeit besonders gut tun.

Es lebe die klassische Kaffeezubereitung

Auch wenn espressobasierte Heißgetränke mit viel Milchschaum nach wie vor hoch im Kurs stehen, fällt es doch sehr schwer, durch die geschmacklich recht dominante Milch die eigentlichen Kaffeearomen herauszuschmecken. Da lohnt es sich schon, einmal wieder den Kaffee ganz klassisch zuzubereiten – mit dem Handfilter, der French Press oder ganz einfach als Tassen- oder Kannenaufguss. Nimmt man dazu auch noch einen gut gerösteten Kaffee, steht dem Genuss und vor allem der Entdeckung faszinierender Düfte und Aromen nichts mehr im Weg. Aber warum ist das so?

Speziell in der Winterzeit mögen die Menschen ganz offensichtlich Aromen und Düfte, die Herz und Seele erwärmen. Ob Karamell, Schokolade, Nuss, Kräuter oder Trockenfrüchte – all dies finden Sie sehr reichhaltig in den Händlerauslagen beim Bummel über den nächsten Weihnachtsmarkt. Sie mögen es glauben oder nicht – auch Kaffee kann Ihnen diese Düfte und Aromen bieten, und zwar auf ganz natürliche Weise.

Andere Länder, andere Aromen

Zugegeben, der Griff in das Supermarktregal hilft hier nicht wirklich weiter, der Weg in die eine umliegende Rösterei schon. Beim Gespräch mit dem Röster wird er Ihnen möglicherweise etwas über seine Kaffee-Kunst erzählen. Beispielsweise darüber, dass Kaffees für die klassische Zubereitung nicht zu dunkel geröstet werden sollten, um möglichst viele charakteristische Aromen zu bewahren. Dabei kann beileibe nicht jede Bohne alles. So kommt ein Kaffee aus Äthiopien oftmals sehr fruchtbetont daher, was an Grapefruit oder Citrusfrüchte erinnern kann. Mittelamerikanische Kaffees sind häufig sehr nussig in ihren Düften, Tansania-Variationen haben oft eine kräuter- bis heuartige Würze, kolumbianische Sorten können sehr vollmundig-schokoladig daherkommen.

Wir haben kürzlich erstmalig einen Kaffee aus Cuba verkostet – und waren fasziniert. Sofort war da ein bestimmtes Bild vor den Augen – die letzten wärmenden Sonnenstrahlen eines Herbstsonntages, der Duft des trockenen Laubhaufens, Tabakgeruch aus der Nachbarschaft. Und dann war da diese Weichheit auf der Zunge, die uns diesen Kaffee Schluck für Schluck zügig austrinken ließ, einfach wunderbar.

Geschmackskiller Filtertüte

Um diese faszinierend vielfältigen Düfte und Aromen auch wirklich genießen zu können, sollten Sie möglichst eine Zubereitungsart ohne Papierfilter wählen. Die Poren einer Papierfiltertüte sind so fein, dass neben dem Kaffeesatz leider auch viele Aroma-Öle im Filter verbleiben und gar nicht erst in die Tasse gelangen können. Eine gute Alternative sind hier sogenannte Goldfilter, deren Filterporen die entscheidende Nuance größer sind und somit den deutlich aromatischeren Kaffee ermöglichen.

Auf jeden Fall sollten Sie den klassischen Tassenaufguss probieren. Lassen Sie sich den Kaffee hierfür unbedingt extrafein mahlen – das hat den Vorteil, dass das Kaffeemehl nach Überbrühen und gutem Umrühren schnell absinkt und damit nicht als „Krümel“ in den Mund gelangt. Da der Kaffeesatz weiter in der Tasse verbleibt, sind die Fülle und die Wucht der Aromen bei dieser Zubereitung am intensivsten. Und keine Angst – ein gut gerösteter Arabica-Kaffee ohne Robusta-Anteil wird auch nicht bitter.

Denken Sie also bei Schmuddelwetter nicht immer nur an Tee oder Glühwein. Auch guter Kaffee aus der Rösterei schafft viel Behaglichkeit. Probieren Sie es aus!

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Der Autor

Thomas Marko vom Kaffeefachwerk BerlinThomas Marko ist Kaffee-Experte und seit 2010 Inhaber der Berliner Rösterei ‚Kaffeefachwerk‘. Für den perfekten Kaffeegenuss seiner Kunden setzt er auf beste Rohkaffeebohnen, traditionelles Handwerk und viel Leidenschaft. In seinen Beiträgen für den Gentleman-Blog teilt er sein immenses Wissen über das „schwarze Gold“.

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Ein Kommentar

  1. Franklin Cannizzaro
    Aug 2, 2015

    Mir gefallen wirklich fast alle Beiträge von Gentleman Blog, doch im Punkto Kaffe mit der French-Press oder aufzugießen als Traditionell zu betrachten ist nicht richtig. Um wirklich das beste aus der Bohne zu extrahieren braucht man druck und Hitze. Daher ist es geschmacklich von Vorteil einen guten espresso mit klaren heißem Wasser zu verlängern. Da nicht jeder gleich eine Siebträger Maschine von 2000,-Euro zuhause stehen hat ist mehr als verständlich. Filter Kaffe hat viel mehr Bitterstoffe und Koffein wie ein Expresso
    welcher des weiteren auch viel magenschonender ist.

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